Die faszinierende Welt indonesischer Textilien weckt seit Jahrzehnten das Interesse von Wissenschaftlern, Künstlern und Liebhabern künstlerischer Ausdrucksformen fremder Kulturen. Die Welt der Wissenschaft hat die textilen Traditionen der ostindonesischen Insel Timor, darunter die der Atoin Meto im Westen der Insel, zwar nicht übersehen, bisher aber ungenügend gewürdigt. Die Autoren haben das Versäumte in einer zwanzigmonatigen Feldforschung in Amanuban (West-Timor) nachgeholt. Das Buch ist nicht allein der Untersuchung der vielfältigen textilen Verzierungstechniken der Atoin Meto gewidmet, sondern erschließt gleichzeitig Teile ihrer Weltanschauung. Reden und Denken der Weberinnen über ihr Handwerk und ihr künstlerisches Schaffen haben die Autoren zum Anlaß genommen, neben der materiell-formalen Dimension dieser Verzierungstechniken auch ihre kognitiv-ideelle Seite für das Verständnis dieser Techniken und ihres kulturellen Kontextes zu erschließen.