Lebendige Legenden - Von der Wirklichkeit unserer Fabeln und MythenWie wirklich sind unsere Fabelwesen? Woher kommen sie und welche Mythen wurden um sie gestrickt? Anhand altüberlieferter Sagen und Märchen unterschiedlichster Kulturen und mit einem verblüffend großen zoologischen Fachwissen geht Josef H. Reichholf der Sache anhand der drei geheimnisvollsten Fabeltiere auf den Grund: Das Einhorn, sagenhaftes Tier der Antike, ist zoologischen Diagnosen zufolge ein reales Tier, dem später mythische Eigenschaften angedichtet wurden. Der Phönix, auferstanden in Herrlichkeit aus der Asche, hat seinen Ursprung im Flamingo. Und der feuerspeiende Drache war niemals ein Tier, sondern Mensch!Eine faszinierende Reise durch die Zeit, Mythologie und Naturgeschichte.
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.09.2015NEUE TASCHENBÜCHER
Der fabelhafte
Josef Reichholf
„O dieses ist das Tier, das es nicht gibt“ – so beginnt ein Gedicht von Rainer Maria Rilke über das Einhorn. Der kulturgeschichtlich interessierte Evolutionsbiologe Josef Reichholf mag sich damit so gar nicht zufrieden geben. Die Mythen, die viele Kulturen erzählen, stammen zwar teils aus religiösen Ritualen, zu denen sie hinzuerfunden wurden; andernteils aber sind sie wohl Verarbeitungen von versunkener Wirklichkeit, die im Ausspinnen dann immer fantastischer wurden. Und einer solchen Wirklichkeit vor dem Mythos spürt dieses Buch nach: den möglichen echten Vorbildern diverser Fabelwesen.
Ob nun der Phönix aus der Asche oder das Rentier aus der Weihnachtsfolklore – Reichholf ist überzeugt, dass die meisten Geschichten „mehr als nur oberflächliche Anklänge an die biologische Evolution ausdrücken“. So verknüpft er Menschen und Märchen einerseits, Naturgeschichte und Zoologie andererseits – und es liest sich doppelt informativ und unterhaltsam, ohne dass undurchsichtig würde, was Spekulation, was gesichertes Wissen ist. Am Ende glaubt man dann mindestens eines: „Nichts wird völlig frei aus dem Nichts erfunden.“ JOHAN SCHLOEMANN
Josef H. Reichholf: Einhorn, Phönix, Drache. Woher unsere Fabeltiere kommen. S. Fischer, Frankfurt/Main 2015, 304 Seiten, 9,99 Euro.
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Der fabelhafte
Josef Reichholf
„O dieses ist das Tier, das es nicht gibt“ – so beginnt ein Gedicht von Rainer Maria Rilke über das Einhorn. Der kulturgeschichtlich interessierte Evolutionsbiologe Josef Reichholf mag sich damit so gar nicht zufrieden geben. Die Mythen, die viele Kulturen erzählen, stammen zwar teils aus religiösen Ritualen, zu denen sie hinzuerfunden wurden; andernteils aber sind sie wohl Verarbeitungen von versunkener Wirklichkeit, die im Ausspinnen dann immer fantastischer wurden. Und einer solchen Wirklichkeit vor dem Mythos spürt dieses Buch nach: den möglichen echten Vorbildern diverser Fabelwesen.
Ob nun der Phönix aus der Asche oder das Rentier aus der Weihnachtsfolklore – Reichholf ist überzeugt, dass die meisten Geschichten „mehr als nur oberflächliche Anklänge an die biologische Evolution ausdrücken“. So verknüpft er Menschen und Märchen einerseits, Naturgeschichte und Zoologie andererseits – und es liest sich doppelt informativ und unterhaltsam, ohne dass undurchsichtig würde, was Spekulation, was gesichertes Wissen ist. Am Ende glaubt man dann mindestens eines: „Nichts wird völlig frei aus dem Nichts erfunden.“ JOHAN SCHLOEMANN
Josef H. Reichholf: Einhorn, Phönix, Drache. Woher unsere Fabeltiere kommen. S. Fischer, Frankfurt/Main 2015, 304 Seiten, 9,99 Euro.
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es liest sich doppelt informativ und unterhaltsam, ohne dass undurchsichtig würde, was Spekulation, was gesichertes Wissen ist. Süddeutsche Zeitung 201509