Dem Lebenseinkommen wird sowohl im Bereich der theoretischen als auch der empirischen Verteilungsanalyse immer größere Beachtung geschenkt; normative Aspekte der Lebenseinkommensverteilung werden dagegen vor allem in der wissenschaftlichen Diskussion bislang weitgehend ausgeklammert. Im Rahmen dieser Arbeit wird der Versuch unternommen, entsprechende Defizite der verteilungspolitischen Zieldiskussion zu verringern. Zwei Aspekte stehen im Mittelpunkt der Untersuchung: Die Höhe des Lebenseinkommens und die Verringerung interpersoneller Einkommensunterschiede sowie der Verlauf des lebenszeitlichen Einkommensbezugs und der gezielte Mitteleinsatz zum Zweck seiner intertemporalen Verstetigung. Die Behandlung dieser spezifischen Fragen berührt zugleich Grundfragen der Theorie der Verteilungspolitik, insbesondere das wechselseitige Verhältnis ihrer Kategorien "Ziel", "Mittel" und "Lage".