Die kleine Steffi kommt mit dem Down-Syndrom auf die Welt. Nicht, weil ihre Mutter Johanna sich bewusst für sie entschieden oder der Gynäkologe die nötigen Untersuchungen versäumt hätte, sondern weil Steffi der Statistik einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Allen Wahrscheinlichkeiten zum
Trotz ist sie hier auf dieser Welt...
Ludwid Laher lädt den Leser ein in das "Einleben" von Steffi…mehrDie kleine Steffi kommt mit dem Down-Syndrom auf die Welt. Nicht, weil ihre Mutter Johanna sich bewusst für sie entschieden oder der Gynäkologe die nötigen Untersuchungen versäumt hätte, sondern weil Steffi der Statistik einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Allen Wahrscheinlichkeiten zum Trotz ist sie hier auf dieser Welt...
Ludwid Laher lädt den Leser ein in das "Einleben" von Steffi und Johanna. Wie wird es Steffi auf dieser Welt ergehen? Wie wird Johanna mit ihrer unerwarteten Rolle als Mutter eines Kindes mit Down-Syndrom zurecht kommen? Wie wird sich der Alltag der beiden gestalten? Entstanden ist dabei ein vielschichtiger Roman mit Momentaufnahmen, der Auseinandersetzung mit dem Thema Down-Syndrom, Gedanken und Überlegungen.
Die knapp 168 Seiten des Romans ließen zu Anfang leise Zweifel in mir aufkommen, ob denn so ein dünner Roman ein derart ernstes Thema überhaupt zufriedenstellend behandeln könne, ohne oberflächlich oder klischeehaft zu wirken. Doch bereits nach wenigen Seiten wusste ich, dass ich hier ein Kleinod in den Händen halte.
Die Sprache des Autors unterscheidet sich dabei wesentlich von anderen gängigen (Schicksals-)Romanen. Sie wirkt anfangs sogar etwas befremdlich durch die distanzierte und protokollierende Art. Doch vielleicht ist gerade das nötig, um den Leser auf dieser Reise zu begleiten.
Des weiteren vermag der Autor in einem Satz viele verschiedene Aspekte gleichzeitig zu verpacken und vermittelt einem derart viel, wofür andere Autoren vielleicht fünf (oder mehr) Sätze brauchen. Es kein Buch, das man einfach so in einem Rutsch durchliest, sondern Aufmerksamkeit erfordert, um all diese Facetten nachvollziehen zu können und sich selbst Gedanken darüber zu machen. Denn der Autor will dabei nicht belehren oder einem seine eigene Meinung aufdrängen.
Für mich ist Ludwig Laher eine Entdeckung, die sich gelohnt hat. Der 1955 in Linz geborene Autor, studierte Germanistik, Anglistik und Klassische Philologie in Salzburg. Er hat u.a. "Herzfleischentartung" und "Und nehmen was kommt" verfasst, die nach "Einleben" meine Neugier geweckt haben.