Man scheidet allgemein und schon seit Jahrtausenden zwischen Logik und Psychologie. Nicht nur die Psychologie hat es mit dem Denken und dem Verstand zu tun, sondern auch die Logik. Sicherlich ist Ihnen das nichts Neues. Mit dem Namen Logik hatte sich Ihnen von vornherein die Vorstellung verknüpft, es sei eine Wissenschaft, die mit gewissen Regeln, Normen des Denkens zu tun habe und näher, eines Denkens, dessen Ziel die Wahrheit sei. Und vertraut ist Ihnen dabei auch die Vorstellung, daß Wahrheit eben ein Ziel, also etwas nicht von selbst und von vornherein Gegebenes sei, sondern daß sie auf gewissen Wegen, durch gewisse festgeformte Prozeduren des Denkens, durch sogenannte Methoden erarbeitet werden muß; und des weiteren, daß die sogenannten logischen Gesetze Normen sind, an die man sich binden muß oder die zu befolgen man gut tue, wenn man dieses Ziel wirklich erreichen will und wenn der methodische Weg wirklich brauchbar sein soll. Das deutet schon, wenn auch noch in vager und keineswegs zureichender Weise, auf gewisse Unterschiede zwischen Logik und Psychologie der Erkenntnis und überhaupt des Denkens hin. [Auszug aus dem Buch]