Hüpft ein Haus um die Welt - und wir hüpfen für verrückte Abenteuer mit!
Wie genial wäre es, wenn man ganz einfach an fremde Orte hüpfen könnte. Noch dazu fast CO2 frei! (Je nachdem, wie viel der Akku braucht) „Das springende Haus: Einmal Hollywood und zurück“ ermöglicht das der Familie Wendelin
und der 10jährigen Lonni, die frisch in die Nachbarschaft gezogen ist. Allerdings ist das…mehrHüpft ein Haus um die Welt - und wir hüpfen für verrückte Abenteuer mit!
Wie genial wäre es, wenn man ganz einfach an fremde Orte hüpfen könnte. Noch dazu fast CO2 frei! (Je nachdem, wie viel der Akku braucht) „Das springende Haus: Einmal Hollywood und zurück“ ermöglicht das der Familie Wendelin und der 10jährigen Lonni, die frisch in die Nachbarschaft gezogen ist. Allerdings ist das Springsteuerung gerade unvorhersehbar und die Großeltern Wendelin sind verschwunden. Also freut sich Nick Wendelin sehr, in der gleichaltrigen Lonni eine Mitstreiterin gefunden zu haben. In dieses witzig-fröhliche Grundgerüst fügen sich ein Marmelade-verrücktes Zwerghuhn, eine fiese Nachbarin (Gerüchte sagen sogar mit Nachtsichtgerät) und lustige Reiseziele großartig ein.
Erfindergeist
War mir besonders gut gefällt: Das Haus ist nicht „einfach“ magisch, wie solche Ideen in Kinderbüchern sonst oft erklärt werden, sondern die Sprungfunktion wurde ganz MINT-mäßig von Großvater Widu gebaut. Also hat es einen Akku, der geladen, und eine Steuerung, die gewartet werden muss. Irgendwie rückt für mich so ein „Traumhaus“ eher in den Bereich des „Möglichen“ als wenn es magischen Ursprungs wäre – und ich glaube, das kitzelt den inneren Erfindergeist mehr. Lonni und Nick müssen gegen Schluss ein Rätsel lösen, das mein mathebegeistertes Kind geknackt hat. Ansonsten liefert das Buch für alle anderen die nachvollziehbare Lösung.
Gleichberechtigung nebenbei
Ich achte ja gerade bei Kinderbüchern auf Gender-Bilder und „Das springende Haus: Einmal Hollywood und zurück“ erzählt diese mühelos, geschickt und nebenbei gleichberechtigt. Vater Henri trägt das Baby im Tragetuch, kümmert sich um den Garten (vor allem seine Tomurken, was Teil seines Berufs ist) und ist im Haushalt eingebunden. Von den Wendelins hat die Mutter anscheinend mehr Zeit damit sie sich um ihren Beruf (die Schriftstellerei) widmen kann. Lonnis Eltern arbeiten ebenfalls beide, gleichberechtigt als Kostümschneider, von zuhause aus. Und auch schon in der Generation zuvor waren Nicks Großeltern beide berufstätig als Forscher. Diese Gleichberechtigung bezieht sich aber nicht nur auf die Berufstätigkeit. Wir folgen zwar der Sichtweise von Hauptfigur Lonni, Nick ist aber ebenfalls sehr präsent. Die Ängstlichkeit der Großmutter hat sich geschlechtsunabhängig an Enkel Nick weitervererbt, der geniale Erfindergeist des Großvaters ging am Enkelin Leo genauso vorbei wie an Enkel Theo.
Beschwingt-hüpfende Lektüre
Beim Vorlesen hatten mein 7,5-jähriger Sohn und ich total viel Spaß. Es gibt so viele tolle kleinere und größere Ideen, wie dass das Haus immer Tiere mit zurückbringt, eine gesprengte Party der Nachbarn und dem Ausflug des Hauses in ein Hollywood-Studio. Und die liebevollen Illustrationen ergänzen die eigene Vorstellungskraft hervorragen. Als Bonus empfand ich die Vignetten mit Blumen oder Gartenzaun – so was mag ich einfach. Die Kapitel sind übrigens angenehm kurz, so dass Leser*innen ab der 2. Klasse sicherlich „Das springende Haus“ sicherlich gut selbst lesen können.
Ganz in die Tiefe geht zwar die Geschichte nicht: Die Wendelin-Eltern sind so in ihren eigenen Gedanken gefangen, dass sie das Verschwinden der Großeltern nicht beunruhigt. Die Zwillinge Theo und Leo fand ich noch recht funktional geschrieben. Das tat unserem Lesevergnügen aber keinen Abbruch.
Wir möchten noch alle weiteren Bände lesen, insgesamt umfasst die Reihe vier Bände. Der Band „Einmal Hollywood und zurück“ ist in sich genügend abgeschlossen, um ihn auch einzeln lesen zu können. Vom zweiten Band „Unter der Ritterburg“ gibt es am Buchende eine doppelseitige Leseprobe.
Wir sprechen eine klare Leseempfehlung aus und vergeben 5 volle Sterne.