Nachdem Calliope Reaper-Jones im ersten Band die undankbare Aufgabe zuteil wurde, ihren Vater (den Tod höchstpersönlich) zu vertreten, da dieser aufgrund seiner eigenen Entführung gerade verhindert war, ist ihre Sehnsucht groß, ihr altes normales Leben weiterleben zu können. Doch da hat sie die
Rechnung ohne den dreiköpfigen Höllenhund Zerberus gemacht, denn dieser fordert nun den Gefallen ein,…mehrNachdem Calliope Reaper-Jones im ersten Band die undankbare Aufgabe zuteil wurde, ihren Vater (den Tod höchstpersönlich) zu vertreten, da dieser aufgrund seiner eigenen Entführung gerade verhindert war, ist ihre Sehnsucht groß, ihr altes normales Leben weiterleben zu können. Doch da hat sie die Rechnung ohne den dreiköpfigen Höllenhund Zerberus gemacht, denn dieser fordert nun den Gefallen ein, den Callie ihm schuldet, seit sie sein Welpentöchterchen Giselda „entwendet“ hat. Sie hat 24 Stunden Zeit, die verlorene Seele des altägyptischen Architekten Senenmut zu finden und an den Ort zu bringen, dem sie sich bis jetzt erfolgreich entziehen konnte – der Hölle. Gelingt ihr dies nicht, ist sie dazu verdammt, Zerberus’ Job am Nordtor zu übernehmen und den Seelen von Heiden, Satanisten und Atheisten Einlass in die Hölle zu gewähren. Also nicht gerade das, was sich eine junge modeinteressierte Dame für den Rest ihres ewig währenden Lebens vorstellt.
Nachdem mich „Lieber Tod als Teufel“ überhaupt nicht überzeugen konnte, beschloss ich dennoch, der Autorin eine weitere Chance zu geben. In diesem Fall muss ich aber leider sagen, wäre „einmal Tod wirklich mehr als genug gewesen“. Ich finde absolut keinen Zugang zu Amber Bensons Fantasiewelt. Ein Vergleich mit Betsy Taylor oder Sookie Stackhouse ist in meinen Augen nicht möglich, weil sich Amber Benson so sehr in ihre abstruse Abhandlung verstrickt, dass es mir irgendwann zu blöd war. Ich habe weiter gelesen, aber das ist mir einfach zu wirr. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass die Autorin sich während des Schreibens immer wieder umentschlossen hat. Hier könnte noch wieder was eingebaut werden und da fehlt noch eine Figur, um das Ganze etwas komplizierter zu machen. Etwas mehr Action wäre nicht schlecht, also machen wir aus den guten *Fingerschnipp* einfach mal die Bösen. Und hier könnte sich noch etwas verwandeln und der könnte mit dem unter einer Decke stecken … - Nein, bei aller Liebe, aber so geht das nicht. Da komme ich mir als Leser doch reichlich veräppelt vor. SO eine Geschichte hätte ich mir wohl auch noch selbst zusammenschustern können. Auch ihr Sinn für Humor wird nach einiger Zeit langweilig, wenn sich die Gags so oft wiederholen, dass man im Voraus sagen kann, welcher Spruch Callie als nächstes auf den Lippen liegt.
Es mag vielleicht etwas hart klingen, aber auch bei Trivialliteratur gibt es noch ein Niveau, was man halten kann. Wären Charlaine Harris oder Mary Janice Davidson mit solchen Büchern gestartet, wäre für mich die Vampirleidenschaft schnell dahin gewesen. Für mich war dieser Band aus der Reihe definitiv der letzte, auch wenn die Autorin mit Gott und Teufel mal ein etwas anderes Thema angesprochen hat als Vampire. Aber müssen die weiblichen Protagonisten wirklich immer einen Schuh- oder Klamottentick haben? Wenigstens müssen es nicht immer die teuren Designer sein, mit deren Markennamen Werbung betrieben wird. Frau Benson lässt ihren Leserinnen zumindest die Möglichkeit, eine günstigere Ausweichmarke zu erstehen. Und alleine dafür hat sie zumindest einen zweiten Stern verdient …