Schwarz-Weiß-Porträts als innere Bilder menschlicher Gefühlswelten Seit über dreißig Jahren formt und verkörpert Katja Flint (geb. 1959 in Stadthagen, lebt und arbeitet in Berlin) als Schauspielerin in ihren Rollen menschliche Emotionen und Eigenschaften. Nun wagt sie einen Perspektivwechsel, indem sie das Menschsein mit fotografischen Mitteln untersucht. Die Schwarz-weiß-Porträts erinnern an die entrückte Mimik der Figuren in den Gemälden von Francis Bacon oder an die Charaktere in den Dramen von Samuel Beckett. Flint lässt jegliches Licht im fotografischen Raum verschwinden; sie positioniert die Person vor ihrer Kamera lediglich vor einem schwarzem Hintergrund und nimmt ihre Bewegungen mit langen Belichtungszeiten auf. Das Gesicht erscheint verschwommen und ohne individuelle Züge. Der Körper, häufig mit Jackett, Hemd und Krawatte bekleidet, wirkt androgyn und statisch, als sei er das tragende, äußere Gerüst für das weiche gefühlvolle Innere. Mit ihren subtilen, aber expressivenAufnahmen gelingen Katja Flint düstere, sehr intensive, menschliche Darstellungen. Sie führen den Betrachter in eine kinematografische tagtraumhafte Parallelwelt. Das Buch, mit einem Text von Matthias Harder sowie einem Vorwort von Uwe Neumann und Kirstin Wahla, zeigt 42 dieser Fotografien.