Hier wird der Leser hautnahe mit auf den Weg genommen, wobei er das Gefühl erlebt, jeden Meter selbst zu laufen und alles Erlebte selbst zu spüren und zu fühlen.
Es ist die Frage aller Fragen, die jeder Pilger einmal gestellt bekommt:
Warum pilgerst Du? Bist Du denn so religiös?
Kaum einer kann sich vorstellten, dass man, auch wenn man nicht übermäßig gläubig ist, zum Pilgern aufbricht. Wobei man tatsächlich irgendwann auf seinem Weg nachzudenken beginnt, ob es denn nicht tatsächlich einen Gott gibt, der unsere Geschicke lenkt.
Im Frühsommer 2012, mit 55 Jahren, tat ich meinen ersten Schritt auf dem Camino Francés. Ziemlich unvorbereitet, unbedarft aber voller Optimismus pilgerte ich los und lies mich auf das ein, was der Weg mir täglich bot. Und er hatte viel zu bieten, eine unvergessliche Zeit, wunderbare Momente, interessante Menschen und wertvolle Erkenntnisse. Und er infizierte mich mit einem Virus, der seit dieser ersten Pilgerreise beständig eine Sehnsucht in mir wach hält. Eine Sehnsucht nach dem puren Leben, nach Freiheit, Natur, Kameradschaft, aber auch nach einem reduziertem Leben ohne Pflichten und Zwänge, in dem Freude und Leid dicht beieinander liegen und nur mit dem unterwegs, was mein bester Freund, mein Rucksack, fassen und ich tragen kann. Und eine andere Frage taucht ebenfalls immer wieder auf, nämlich die, dass man doch solche Empfindungen und Erlebnisse auch auf einem ganz normalen Wanderweg erleben kann. Da müsste man nicht unbedingt auf einem Pilgerweg in Spanien oder Portugal laufen. Diese Meinung kann ich nicht teilen. Denn genau das macht die Faszination und das Besondere der Jakobswege aus, über Wege und Steine zu wandern, über die bereits Tausende vor mir gegangen sind, viele hunderte von Jahren zurück. Diese Energie und die Aura all dieser Menschen schwingt in der Luft und lässt diese Wege zu etwas ganz besonderem für uns werden. Für mich sollten und werden noch viele Caminos folgen, denn es war der Beginn einer leidenschaftlichen Liebe für mich.
Bewußt verzichte ich auf die Angabe der Kilometer, denn einzig und alleine das Loslaufen und Ankommen ist wichtig und die Distanz, die zurück gelegt wird.
Diese Schilderung eines meiner Jakobswege ist eine Schilderung meines eigenen Weges. Es sind meine ganz persönlichen Empfindungen, Erfahrungen, Erlebnisse und Eindrücke. Kompromisslos ehrlich und authentisch.
Dieser Weg wurde zu meinem emotionalsten Pilgerweg, zu einer schmerzhaften Metamorphose von der Raupe zum Schmetterling.
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Es ist die Frage aller Fragen, die jeder Pilger einmal gestellt bekommt:
Warum pilgerst Du? Bist Du denn so religiös?
Kaum einer kann sich vorstellten, dass man, auch wenn man nicht übermäßig gläubig ist, zum Pilgern aufbricht. Wobei man tatsächlich irgendwann auf seinem Weg nachzudenken beginnt, ob es denn nicht tatsächlich einen Gott gibt, der unsere Geschicke lenkt.
Im Frühsommer 2012, mit 55 Jahren, tat ich meinen ersten Schritt auf dem Camino Francés. Ziemlich unvorbereitet, unbedarft aber voller Optimismus pilgerte ich los und lies mich auf das ein, was der Weg mir täglich bot. Und er hatte viel zu bieten, eine unvergessliche Zeit, wunderbare Momente, interessante Menschen und wertvolle Erkenntnisse. Und er infizierte mich mit einem Virus, der seit dieser ersten Pilgerreise beständig eine Sehnsucht in mir wach hält. Eine Sehnsucht nach dem puren Leben, nach Freiheit, Natur, Kameradschaft, aber auch nach einem reduziertem Leben ohne Pflichten und Zwänge, in dem Freude und Leid dicht beieinander liegen und nur mit dem unterwegs, was mein bester Freund, mein Rucksack, fassen und ich tragen kann. Und eine andere Frage taucht ebenfalls immer wieder auf, nämlich die, dass man doch solche Empfindungen und Erlebnisse auch auf einem ganz normalen Wanderweg erleben kann. Da müsste man nicht unbedingt auf einem Pilgerweg in Spanien oder Portugal laufen. Diese Meinung kann ich nicht teilen. Denn genau das macht die Faszination und das Besondere der Jakobswege aus, über Wege und Steine zu wandern, über die bereits Tausende vor mir gegangen sind, viele hunderte von Jahren zurück. Diese Energie und die Aura all dieser Menschen schwingt in der Luft und lässt diese Wege zu etwas ganz besonderem für uns werden. Für mich sollten und werden noch viele Caminos folgen, denn es war der Beginn einer leidenschaftlichen Liebe für mich.
Bewußt verzichte ich auf die Angabe der Kilometer, denn einzig und alleine das Loslaufen und Ankommen ist wichtig und die Distanz, die zurück gelegt wird.
Diese Schilderung eines meiner Jakobswege ist eine Schilderung meines eigenen Weges. Es sind meine ganz persönlichen Empfindungen, Erfahrungen, Erlebnisse und Eindrücke. Kompromisslos ehrlich und authentisch.
Dieser Weg wurde zu meinem emotionalsten Pilgerweg, zu einer schmerzhaften Metamorphose von der Raupe zum Schmetterling.
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