Die neuronale maschinelle Übersetzung (NMÜ) ist aus der Forschung und Praxis des Übersetzens nicht mehr wegzudenken. Trotz deutlicher Qualitätsverbesserungen stehen der erfolgreichen Einbindung von NMÜ in Fachübersetzungsprozesse jedoch organisatorische und sprachliche Hürden im Weg: zum Beispiel die unzureichende Berücksichtigung pragmatischer Kontextfaktoren sowie grammatischer, lexikalischer und stilistischer Konsistenz auf Dokumentebene. Noch können deshalb negative Auswirkungen auf Kohäsion und Kohärenz des Zieltextes nicht ausgeschlossen werden. Kerstin Rupcic prüft nun, ob und inwiefern sich NMÜ-Systeme aufgrund ihres Umgangs mit Textkohäsion und -kohärenz für den Einsatz in der juristischen Fachübersetzung eignen. Sie umreißt die Besonderheiten des Fachgebietes aus monolingualer Perspektive und vergleicht maschinell generierte, post-editierte sowie human erstellte Vertragsübersetzungen. Ihre Untersuchung zu jeweils spezifischen übersetzerischen Regularitäten offenbart zugleich die Risiken und das große Potenzial des Einsatzes von NMÜ in diesem Fachbereich.