Den vorliegenden Roman von Peter Schmidt kann man nur bedingt als Kriminalroman bezeichnen. Zwar wird hier ein lang zurückliegender Fall gelöst, woran Albert nicht unbeteiligt ist und der Autor lässt auch immer wieder Hinweise hierzu einfließen, die man bei sehr genauem Lesen auch erkennt, aber in
erster Linie verfolgt man die abenteuerliche Reise eines Universalgenies, der auf der Suche nach…mehrDen vorliegenden Roman von Peter Schmidt kann man nur bedingt als Kriminalroman bezeichnen. Zwar wird hier ein lang zurückliegender Fall gelöst, woran Albert nicht unbeteiligt ist und der Autor lässt auch immer wieder Hinweise hierzu einfließen, die man bei sehr genauem Lesen auch erkennt, aber in erster Linie verfolgt man die abenteuerliche Reise eines Universalgenies, der auf der Suche nach seiner Herkunft ist. Wer sich hierauf einlässt, wird mit einem äußerst unterhaltsamen wie auch sehr tiefsinnigen Roman belohnt.
Peter Schmidt erzählt die Geschichte aus Sicht von Albert und somit ist sein Schreibstil zuweilen herrlich respektlos, geradlinig, voller Wortwitz und oft sehr tiefschürfend. Der Roman ist gespickt mit Zitaten, sowie wissenschaftlichen und philosophischen Gedankengängen, seien es hierbei Alberts persönliche Überlegungen oder aber mit anderen Beteiligten geführte Unterhaltungen oder Debatten. Allerdings wirkt dies nie ermüdend oder gar langweilig, sondern dem Autor ist es sehr gut gelungen, das schier unglaubliche Wissen, über welches sein Universalgenie verfügt, unterhaltsam und überzeugend in den Roman mit einfließen zu lassen.
Auch wie Albert selbst seine wahrlich äußerst bizarre Familie und deren Macken beschreibt, ist einfach köstlich zu lesen und bringt einen regelmäßig zum Schmunzeln. Zumeist kommt Albert einem wie ein erwachsener Mann vor, der nüchtern die Dinge des Lebens betrachtet, über den Sinn des Lebens philosophiert, über Umweltkatastrophen, Quantenphysik, Kriege oder der Demokratie mit Prominenten debattiert. Dann ist Albert aber auch wieder der pubertierende Junge, der erste Erfahrungen mit der eigenen Sexualität macht, wobei er hier mit der Zeit jedoch abgeklärter und selbstsicherer wird. Sein Auftreten ist als sehr selbstbewusst zu beschreiben und so wirkt es auch jederzeit überzeugend, dass ein 14-jähriger zumeist allein quer über den Erdball reist und hierbei pragmatisch und zielbewusst für ihn wichtige Fragen klärt und ganz nebenbei auch noch seine Schwester sucht, die sich mit einem Schlagersänger eingelassen hat, der ihr Vater sein könnte.
Atmosphärisch dicht und fesselnd erzählt Peter Schmidt diesen Roadtrip von Albert, der ihn auch nach New York und Rom führt. Hier verhindert das Genie den Selbstmord eines Hollywoodstars, diskutiert mit dem Dalai Lama, wird ins Weiße Haus eingeladen oder geht mit Papst Benedikt eine Pizza in Rom essen. Die Geschichte des Genies Albert ist schon ein wenig abwegig und ausgefallen, aber gerade diese Besonderheit macht auch das Buch aus. Die Geschichte ist in ihrem Fortgang nur schwer einschätzbar, anfangs lässt sich kaum der roter Faden finden, aber gerade diese Ungewissheit, wohin die Geschichte einen führen wird, macht diese gewisse Spannung des Romans aus. Nicht nur, dass man zumeist mit einem Schmunzeln die Erlebnisse des jungen Genies verfolgt und hierbei immer wieder über seinen Intellekt erstaunt ist, auch zum Ausgang der Geschichte bekommt man kein rechtes Gefühl und lässt sich somit jederzeit gerne überraschen, welche Abenteuer der Autor sich für Albert noch hat einfallen lassen.
Fazit: Ein Roadtrip der ganz besonderen Art mit einem Protagonisten, der durch seinen Intellekt besticht, dabei aber nie arrogant wirkt und der großen Frage nach dem Aufenthaltsort von Einsteins Gehirn nachgeht.