Der Physiker Banesh Hoffmann war in den 1930er Jahren wissenschaftlicher Assistent bei Albert Einstein. Zusammen mit Einstein und Infeld entwickelte er die Einstein-Infeld-Hoffmann-Bewegungsgleichung, eine Differentialgleichung, die relativistische Effekte berücksichtigt. Damit ist er ein Zeitzeuge
aus dem unmittelbaren Umfeld von Einstein und kompetent, "Einsteins Ideen" zu Raum und Zeit…mehrDer Physiker Banesh Hoffmann war in den 1930er Jahren wissenschaftlicher Assistent bei Albert Einstein. Zusammen mit Einstein und Infeld entwickelte er die Einstein-Infeld-Hoffmann-Bewegungsgleichung, eine Differentialgleichung, die relativistische Effekte berücksichtigt. Damit ist er ein Zeitzeuge aus dem unmittelbaren Umfeld von Einstein und kompetent, "Einsteins Ideen" zu Raum und Zeit vorzustellen. Es ist kein Fachbuch, aber erklärungsmächtiger als rein populärwissenschaftliche Darstellungen.
Warum spüren wir in einem ruhig dahingleitenden Flugzeug nichts von der hohen Geschwindigkeit? Eine lineare gleichförmige Bewegung ist kräftefrei. Die Gesetze der Physik gelten gleichermaßen in Inertialsystemen. Von diesen Einsichten war Aristoteles noch weit entfernt. Hoffmann stellt ausführlich die Geschichte des Relativitätsprinzips vor, zeigt Widersprüche in den bisherigen Vorstellungen bzw. Theorien auf und erläutert, wie Einstein diese beseitigt hat.
Newtons Vorstellungen vom absoluten Raum und der absoluten Zeit waren nicht haltbar. Viele Wissenschaftler haben Vorarbeiten zur Speziellen Relativitätstheorie geleistet. Die Lorentz-Transformation zur Beschreibung von Phänomenen in verschiedenen Bezugssystemen war bekannt. Sie diente dazu, Lösungen der Gleichungen der Elektrodynamik aufeinander abzubilden. Ein Äther als Übertragungsmedium elektromagnetischer Wellen wurde nicht gefunden.
Einstein durchschlug den Knoten, indem er zwei einfache Prinzipien vorschlug, auf die sich seine Theorie stützte. Sein (umfassendes) Relativitätsprinzip i.V.m. einer von der Bewegung der Lichtquelle unabhängigen Lichtgeschwindigkeit führte zu einer wissenschaftlichen Revolution. Es sind die Folgerungen aus dieser Theorie, die die bisherigen Vorstellungen von Raum und Zeit zum Einsturz brachten. Raum und Zeit sind keine absoluten Größen und Gleichzeitigkeit ist relativ.
"Die Gesetze der Physik müssen so beschaffen sein, dass sie in bezug auf beliebig bewegte Bezugssysteme gelten." (161) Einstein macht deutlich, welche Anforderungen er an eine allgemeine Relativitätstheorie stellt. Hoffmann erläutert das Äquivalenzprinzip und macht einen Ausflug in die Tensorrechnung. Die Allgemeine Relativitätstheorie ist höchst anspruchsvoll und die Leser müssen sich mit einem kleinen Einblick begnügen. Einziger Kritikpunkt: Die Themenübergänge hätten flüssiger (folgerichtiger) sein können.