Doktorarbeit / Dissertation aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Psychologie - Sozialpsychologie, Note: Magna Cum Laude, Freie Universität Berlin (Freie Universität Berlin), Sprache: Deutsch, Abstract: Die allgemeinen Einstellungen zum Leben, Tod und Freitod sind insbesondere heutzutage von einer großen Relevanz. Noch nie war in unserer Gesellschaft die Grenze zwischen dem Begriff des Lebens und dem des Todes so fließend und durchlässig wie heute. Einerseits verspricht die heutige (genetisch-medizinische) Forschung eine immer längere Lebenserwartung, andererseits fürchtet man in den modernisierten Gesellschaften immer weniger den selbst herbeigeführten Tod, viel eher ein qualvolles oder sinnlos verlängertes Leben. So nimmt das philosophische und rechtliche Interesse an dem "Freitod" sowie an der Sterbehilfe zu, während die religiösen und moralischen suizidtabuisierenden Normen immer mehr an Bedeutung verlieren. Die traditionelle "Kultur des natürlichen Todes" - die nur von Gottes Willen bestimmt sein sollte - scheint mit der Modernisierung unserer Gesellschaft langsam zu verschwinden. Treffen jedoch diese Tendenzen in den Einstellungen zum Suizid unterschiedliche Gesellschaften und Kulturen im gleichen Maße? Bleibt die Akzeptanz des "Freitodes" von politischen Ereignissen oder von all-täglicher Lebensbedrohung unberührt? Welche kulturellen und politischen Faktoren beeinflussen die Einstellungen zum Suizid und eventuell auch die Häufigkeit der Handlung selbst? Derartige kulturpsychologische Fragen haben mich bewogen, die heutigen Einstellungen zum Suizid zwischen Israel und Deutschland qualitativ zu vergleichen und kritisch zu diskutieren.
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