Elite und Eintopf sind die Begriffe, mit denen der Autor in das komplexe Gebiet theoretischer und praktischer Gesellschaftsordnung einführt. Elite ist verbunden mit gesellschaftlichem Handeln im Zeichen der Interessensverquickung, mit Eintopf soll die Zuständigkeitsmanie des Staates für alle Gebiete des öffentlichen Lebens, von der Abwasserreinigung bis zum Kulturbetrieb kritisch hinterfragt werden. Auch wenn im Buch der Finger auf viele Probleme gelegt wird, ist der Ansatz nicht polemisch, sondern zielt auf die Darstellung sinnvoller und dringend nötiger Alternativen. Eigentlich bildet das Buch eine gesellschaftswissenschaftliche Fundierung dessen, was Rudolf Steiner als Dreigliederung des sozialen Organismus bezeichnet hat. Spannend sind die Darlegungen, wie sich das Modell des Organismus schon früh in den Gesellschaftswissenschaften herausentwickelt hat, aber in einer noch starren organizistischen Ausprägung realitätsfremd geblieben ist. Das führt zur Darstellung der drei Bereiche Wirtschaftsleben, Rechtsleben und Geistesleben. Die Gedanken dazu werden allerdings nicht theoretisch erörtert, es wird jeweils deutlich, dass der Autor aus der Praxis heraus spricht und als aufmerksamer Beobachter des gesellschaftlichen Lebens seine Schlüße zieht. Insofern vermittelt die Darstellung viele neue Gesichtspunkte, um Phänomene der Gegenwartbesser zu verstehen und neue Handlungsperspektiven auszubilden.