Musikwerke für die Anfänge musikalischen Lernens stehen in einem besonderen Spannungsverhältnis: der musikalisch-ästhetische Anspruch, der vom Komponisten selbst im kleinen Stück erhoben wird, und die Bedürfnisse des im Erfassen des Komplexen noch ungeübten Lernenden scheinen fürs erste inkompatibel. Dieser Unvereinbarkeit entgegenzuwirken, wird zur anspruchsvollen Aufgabe kunstorientierten Lehrens; Erschließungsangebote sind bereitzustellen, die neben pädagogischen auch ästhetischen Kriterien Rechnung tragen. Das Kunstwerk ist nicht nur spieltechnisch zu meistern, sondern gleichermaßen in…mehr
Musikwerke für die Anfänge musikalischen Lernens stehen in einem besonderen Spannungsverhältnis: der musikalisch-ästhetische Anspruch, der vom Komponisten selbst im kleinen Stück erhoben wird, und die Bedürfnisse des im Erfassen des Komplexen noch ungeübten Lernenden scheinen fürs erste inkompatibel. Dieser Unvereinbarkeit entgegenzuwirken, wird zur anspruchsvollen Aufgabe kunstorientierten Lehrens; Erschließungsangebote sind bereitzustellen, die neben pädagogischen auch ästhetischen Kriterien Rechnung tragen. Das Kunstwerk ist nicht nur spieltechnisch zu meistern, sondern gleichermaßen in seinem Ausdrucksgehalt zu erfassen, es ist zu begreifen in seiner Individualität und Originalität, in den Potentialen seiner Vielschichtigkeit, in seiner spezifischen Problematik, in der Ökonomie seiner Mittel. Um sich den mehrdimensionalen, möglicherweise unabschließbaren Prozessen der Wahrnehmung von Kunstwerken anzunähern, schien es fruchtbar, der Verortung jener Vorgänge nachzugehen, die sich bei einem Hören in einer Sphäre konzentrierter Sinnlichkeit ereignen. Ausgehend von Peter Sloterdijks Innenraumerforschung, betrieben in seinem großangelegten Sphären-Projekt, wird eine Beschreibung eines ästhetischen Raums unternommen, der Rahmen sein kann für physisches wie geistiges Hören. Dessen Auslotung wird anhand dreier 'Lehrstücke ohne didaktischen Vorsatz' (Peter Härtling) vorgenommen: an Anton Weberns Kinderstück, György Kurtágs Játékok und Helmut Lachenmanns Kinderspiel. Da ein solches Vorhaben nach eingehender Werkanalyse sowie der Darstellung kontextueller Aspekte verlangt, ist zuvor jedem dieser Werke eine Untersuchung gewidmet.
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Wiener Schriften zur Stilkunde und Aufführungspraxis Bd.7
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Autorenporträt
Elisabeth Haas studierte an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Klavierpädagogik (1996 Magistra artium) und absolvierte danach das wissenschaftliche Doktoratsstudium, das sie 2010 mit der Promotion (Dr. phil.) abschloss. Ab 1981 Lehrkraft an der Musik- und Singschule Wien, wurde sie 1995 Leiterin einer Musikschule, daneben unterrichtet sie seit 1997 an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. 2003-2005 hatte sie die Leitung der Galerie des Kulturverbands Favoriten inne. Seit 1986 ist als Herausgeberin von Unterrichtsliteratur für Klavier und Allgemeine Musiklehre tätig, rezensiert pädagogische und musikwissenschaftliche Fachliteratur und gestaltet musikwissenschaftliche Ausstellungen für die Musiksammlung der Wienbibliothek sowie die Bibliothek der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.
Inhaltsangabe
Vorwort des Herausgebers Einleitung
Kinderstück von Anton Webern Ein Kinderstück vor dem Hintergrund musikalischen Paradigmenwechsels "Gesetzen der musikalischen Gestaltung" auf der Spur? Annäherung an ein Kunstwerk aus der Sicht Weberns Einfach und "faßlich" - Kriterien eines Stücks für Kinder
Zur Analyse Das Neue "bedient" sich alter Form - Weberns Kinderstück als Menuett Periode und Motivik Symmetrie Raumerweiterung Destabilisierung des festen Zustands Lernen am Modell Exkurs: Ein Mozart-Bezug?
Játékok von György Kurtág Zur Entstehungsgeschichte In der Nachfolge von Bartóks Mikrokosmos Zur Poetik der Játékok Kürze Aspekte der Zeit Stille Referenzen Materialorganisation und Form Tonbeschränkung Symmetrie Additive / subtraktive Verfahren Das initiale C Gestik
Ein Kinderspiel von Helmut Lachenmann Zu Helmut Lachenmanns Begriff der Wahrnehmung Ein Kinderspiel: "...keine pädagogische Musik" Von den "vier Grundbestimmungen des Musikhörens":
Zur Analyse von Ein Kinderspiel Aspekte der "Tonalität Von der "unmittelbaren Körperlichkeit des Klingenden" Nachhall Energetische Bedingungen der Tonerzeugung Dynamik Anspannung und Konzentration Rhythmisch gleichförmige Abläufe
Aspekte der Struktur als "bewußt organisierender Eingriff in vorweg gegebene Ordnungen" "Hänschen klein" "Wolken im eisigen Mondlicht" "Akiko" "Falscher Chinese (ein wenig besoffen" "Filter-Schaukel" "Glockenturm" "Schattentanz" Zyklus" Zur Aura Ein Kinderspiel: "...nicht unbedingt für Kinder"
Verbindendes Traditionsanbindung, Autonomie und Werkcharakter Exkurs Aspekte des Spiels Berührungen mit Anton Webern. Punktuelle Beobachtungen
Einübung in ästhetische Räume
Anhang
Telefongespräche mit György und Márta Kurtág am 16. 10. 2007 sowie mit György Kurtág am 29. 6. 2008 Spiel Pädagogik Zur Konzeption der Játékok Raum Interpretation Bewegung Geste Referenzen und Hommagen Stille Kürze Webern-Rezeption work in progress objet trouvé Helmut Lachenmann Tarka-Barka Bartóks Mikrokosmos Zeit Gleichnis
Mailwechsel mit Helmut Lachenmann Helmut Lachenmann, Ein Kinderspiel, Schema der übergeordneten Struktur Notenvorlagen Literatur
Kinderstück von Anton Webern Ein Kinderstück vor dem Hintergrund musikalischen Paradigmenwechsels "Gesetzen der musikalischen Gestaltung" auf der Spur? Annäherung an ein Kunstwerk aus der Sicht Weberns Einfach und "faßlich" - Kriterien eines Stücks für Kinder
Zur Analyse Das Neue "bedient" sich alter Form - Weberns Kinderstück als Menuett Periode und Motivik Symmetrie Raumerweiterung Destabilisierung des festen Zustands Lernen am Modell Exkurs: Ein Mozart-Bezug?
Játékok von György Kurtág Zur Entstehungsgeschichte In der Nachfolge von Bartóks Mikrokosmos Zur Poetik der Játékok Kürze Aspekte der Zeit Stille Referenzen Materialorganisation und Form Tonbeschränkung Symmetrie Additive / subtraktive Verfahren Das initiale C Gestik
Ein Kinderspiel von Helmut Lachenmann Zu Helmut Lachenmanns Begriff der Wahrnehmung Ein Kinderspiel: "...keine pädagogische Musik" Von den "vier Grundbestimmungen des Musikhörens":
Zur Analyse von Ein Kinderspiel Aspekte der "Tonalität Von der "unmittelbaren Körperlichkeit des Klingenden" Nachhall Energetische Bedingungen der Tonerzeugung Dynamik Anspannung und Konzentration Rhythmisch gleichförmige Abläufe
Aspekte der Struktur als "bewußt organisierender Eingriff in vorweg gegebene Ordnungen" "Hänschen klein" "Wolken im eisigen Mondlicht" "Akiko" "Falscher Chinese (ein wenig besoffen" "Filter-Schaukel" "Glockenturm" "Schattentanz" Zyklus" Zur Aura Ein Kinderspiel: "...nicht unbedingt für Kinder"
Verbindendes Traditionsanbindung, Autonomie und Werkcharakter Exkurs Aspekte des Spiels Berührungen mit Anton Webern. Punktuelle Beobachtungen
Einübung in ästhetische Räume
Anhang
Telefongespräche mit György und Márta Kurtág am 16. 10. 2007 sowie mit György Kurtág am 29. 6. 2008 Spiel Pädagogik Zur Konzeption der Játékok Raum Interpretation Bewegung Geste Referenzen und Hommagen Stille Kürze Webern-Rezeption work in progress objet trouvé Helmut Lachenmann Tarka-Barka Bartóks Mikrokosmos Zeit Gleichnis
Mailwechsel mit Helmut Lachenmann Helmut Lachenmann, Ein Kinderspiel, Schema der übergeordneten Struktur Notenvorlagen Literatur
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