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Es gibt Bücher, die verzaubern einen während des Lesens. "Einundachtzig Worte" ist so ein Buch. Vermutet man bei dem Cover eine Geschichte, die überwiegend von Bücher handelt, liegt man bestimmt richtig. Doch, sie ist so viel mehr! Eine tragische Familiengeschichte, wie ich sie so
bisher noch nicht gelesen habe. Nachdem Chloe die Nachricht von ihrem Mann gelesen hatte, erleben wir…mehrZum Inhalt
Es gibt Bücher, die verzaubern einen während des Lesens. "Einundachtzig Worte" ist so ein Buch. Vermutet man bei dem Cover eine Geschichte, die überwiegend von Bücher handelt, liegt man bestimmt richtig. Doch, sie ist so viel mehr! Eine tragische Familiengeschichte, wie ich sie so bisher noch nicht gelesen habe. Nachdem Chloe die Nachricht von ihrem Mann gelesen hatte, erleben wir abwechselnd ihre Vergangenheit und Gegenwart.
Als achtjährige muss Chloe alleine ihren Geburtstag feiern. Ihre Mutter hat ihn vergessen und arbeitet in der Fabrik. Chloe schwänzt die Schule. Zieht von ihrer Mutter ein Kleid an und beschmiert sich das Gesicht wie ein Krieger mit schwarzen Strichen. Chloe radelt die Straße entlang. Diesmal fährt sie viel weiter, als sie eigentlich darf. Sie bleibt vor einem Haus stehen und beobachtet, zwei Mädchen und einen Jungen, beim Spielen. Noch weiß sie nicht, dass sie ihrem zukünftigen Mann Nate beim Spielen mit seinen Schwestern zusieht.
Chloe ist ein einsames Mädchen, welches schlecht Anschluss in der Schule findet. Ihre Mutter ist eigentlich selten für sie da. Dem Kindermädchen ist es egal was sie macht. Das ändert sich, als Chloe mit den drei Kindern Freundschaft schließt. Ihre neuen Freunde sehen so ganz anders aus. Die Mädchen, mit ihren adretten Kleidern, wirken wie aus einer längst vergangenen Zeit. Die vernünftige Grace, die temperamentvolle Cecillia und der verständnisvolle Nate Sinclair, befreien Chloe aus ihrer Einsamkeit. Chloe liebt ganz besonders die Stunden, in denen sie alle vier, der Mutter der dreien, beim Vorlesen zuhören. Sophie Sinclair ist eine warmherzige Frau, die Chloe von Anfang an willkommen heißt. Doch, warum muss Chloe jedes Mal verschwinden, bevor Mister Sinclair von der Arbeit kommt? Warum verändert sich die Atmosphäre in dem Haus, kurz vor seinem Erscheinen?
Die erwachsene Chloe muss sich, nach dem Brief mit einundachtzig Worten, mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzten. Ein schlimmes Ereignis rückt wieder in den Vordergrund.
Meine Meinung
Ich bin jetzt noch sprachlos. Die Autorin hat eine Geschichte geschaffen, die sie sehr viele Wendungen enthält, mit denen man im Leben nicht rechnet. Religiöser Fanatismus und Abschiede von geliebten Menschen, verleihen der Story sehr viel Dramatik.
"Einundachtzig Worte" ist ein Buch, bei dem ich kein einziges Mal lachen musste. Wir erleben mit, wie vier Kinder erwachsen werden. Wir erleben mit, wie sich ihre Träume in Luft auflösen. Wir erleben mit, dass man sogar Menschen verzeihen muss, die sämtliche Leben zerstört haben. Wir müssen von geliebten Menschen Abschied nehmen. Wir fühlen den großen Verlust, den Chloe ertragen musste. Das alles in einer Sprache, die ein einziges Loblied an die Literatur ist. Probleme werden durch Bücher verarbeitet. Die Wahrheit kann man in diesen finden, verschlüsselt in einer Geheimsprache. Sämtliche Bücher spiegeln das Leben der Protagonisten.
Ich war beim Lesen das eine oder andere mal etwas bedrückt. Keiner hatte Probleme offen angesprochen. Einer wollte den anderen schonen. In diesem Drama kommt besonders gut zur Geltung, dass Schweigen nicht immer Gold ist. Angst ist kein guter Nährboden für ein glückliches Leben!
Fazit
Viele Lügen machten Chloe und Nate das Leben schwer. Ein Verlust, der nie richtig verarbeitet wurde, ließ die Beiden niemals zur Ruhe kommen.
Die Protagonisten haben alle Erkennungswert. Chloes Mutter hatte Schwierigkeiten Gefühle zu zeigen. Jahrelang hielt sie eine große Lüge aufrecht. Als eine Situation eskalierte, zeigte sie jedoch wahre Größe. Nate übertrieb die Fürsorge Chloe gegenüber. Er hätte öfter mit ihr reden müssen. Chloe kam sich oft ausgeschlossen vor.
In dieser Tragödie wird uns klar, dass manch schlimme Verhaltensweisen in der Kindheit begründet liegen. Ob mir das Ende gefallen hat? JA! Ich wünsche jeder Frau, die so einen Verlust erleiden muss, das gleiche Ende. Wenn möglich, sollte es nicht so viele Jahre dauern.