Höherer Schwachsinn wird hier verpackt in eine miserable Geschichte!
Irgendwo fand ich, dieses Buch sei ein esoterisches Meisterwerk. Wer aber diesen abstrusen Unsinn als „esoterisches Meisterwerk“ einstuft, weiß weder, was ein (literarisches) Meisterwerk ist, noch hat er das Wesen der Esoterik
verstanden. Noch nicht einmal als eine Fleißarbeit würde ich diesen dichterischen Unflat bezeichnen,…mehrHöherer Schwachsinn wird hier verpackt in eine miserable Geschichte!
Irgendwo fand ich, dieses Buch sei ein esoterisches Meisterwerk. Wer aber diesen abstrusen Unsinn als „esoterisches Meisterwerk“ einstuft, weiß weder, was ein (literarisches) Meisterwerk ist, noch hat er das Wesen der Esoterik verstanden. Noch nicht einmal als eine Fleißarbeit würde ich diesen dichterischen Unflat bezeichnen, denn er stellt sich einzig und allein als ein sprunghaftes und unstreitig schizophrenes Zusammengeschreibse abstruser Lebensan- und –absichten dar, welches in einen Rahmen gebettet ist, der schlecht recherchiert, weil bar jeglicher Ahnung um historische und religionsgeschichtliche Gegebenheiten, gefasst wurde. Es mögen, nein: es müssen(!) die alten Ägypter sicher mehr von den Zusammenhängen gewusst haben, die die Welt im Innersten zusammenhalten, als wir heute zu wissen glauben, doch ihnen die subtilsten Kenntnisse modernerer Wissenschaften zuzuschreiben, ist nicht nur höchst einfältig, sondern spricht von einer regelrechten Verachtung (um nicht das böse Wort „Verar..“ zu verwenden) der Leser. Beginnend bei der beinahe durchgehenden Mär pharaonischer Löwen-Gespanne über das einerseits egozentrische und mannstolle, andererseits servile Wesen der Ich-Erzählerin, die aufgebauschten und vollkommen aus den Lüften gegriffenen Darstellungen des Tempel- und Priesterwesens Altägyptens und die wunderlichsten Namensgebungen der Handelnden bis hin zu gröbsten Anachronismen ist alles dabei. Zwei Beispiele, und dabei noch nicht einmal eklatantesten, mögen zum Zeugnis all dieser Plattheiten dienen: Da spricht die Ich-Erzählerin zu einer Zeit, da sie Mose und Aaron vor einem zukünftigen Pharao stehend gesehen haben will, bereits von der (biblischen!) Bundeslade, der sie zudem Zauberkräfte unterstellt, womit sie unter anderem aus den Pyramiden heraus den für Ägypten so notwendigen Regen (!!) erzeugt. Auf S. 153 ist der Horusfalken abgebildet; dem schönen Falkenkopf sitzt eine hoch aufragende Amun-Krone auf, welche die Autorin keck als „die Doppeltafeln der Zehn Gebote Gottes“ bezeichnet. Von anderem Schwachsinn ganz zu schweigen. Zudem ist das Machwerk unter dem allzu vordergründigen Vorwand des Philanthropischen von einer Fülle außerordentlich gotteslästerlicher, menschenverachtender, rassistisch und anderer missvergnüglicher Aussagen durchwoben, die einem die Lektüre reichlich vergällen. Mit „Einweihung“ (die in der dargestellten Weise nicht nur nicht erfolgt sein kann, sondern die in unendlicher Weise Gottes lästert) hat das ganze Machwerk nicht das Geringste zu tun; wohl eher mit den überaus selbstgefälligen, selbstsüchtigen, selbstgerechten und selbstüberhebenden Lebensanschauungen der Autorin. Hätte sie das Ganze als erfundene Fabel ausgegeben, wäre das Machwerk vielleicht noch zu entschuldigen gewesen; all das jedoch als Wahrheit darzustellen oder zumindest zu suggerieren (und dabei noch einzugestehen, nicht in der Lage zu sein, ein geschichtliches Bild Ägyptens zu geben; S. 157), grenzt an Vermessenheit. Kurz gesagt: Wer die Wahrheit sucht, lese diesen Unfug lieber nicht.