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Der Rechtsterrorismus in der Bonner Republik wird erstmals eingehend in seiner ganzen Bandbreite untersucht.Der Rechtsterrorismus wurde in Deutschland jahrzehntelang als Problem für die innere Sicherheit unterschätzt. Das Bild vom verwirrten Einzeltäter prägte den Diskurs. Erst die Aufdeckung der Morde des »Nationalsozialistischen Untergrunds« (NSU) machte Politik und Gesellschaft die unmittelbare Gefahr bewusst. Auch die bundesdeutsche Zeitgeschichte befasste sich lange kaum mit dem Rechtsterrorismus, obwohl dessen Geschichte bis in die frühen 1960er Jahre zurück reicht. Darius Muschiol…mehr

Produktbeschreibung
Der Rechtsterrorismus in der Bonner Republik wird erstmals eingehend in seiner ganzen Bandbreite untersucht.Der Rechtsterrorismus wurde in Deutschland jahrzehntelang als Problem für die innere Sicherheit unterschätzt. Das Bild vom verwirrten Einzeltäter prägte den Diskurs. Erst die Aufdeckung der Morde des »Nationalsozialistischen Untergrunds« (NSU) machte Politik und Gesellschaft die unmittelbare Gefahr bewusst. Auch die bundesdeutsche Zeitgeschichte befasste sich lange kaum mit dem Rechtsterrorismus, obwohl dessen Geschichte bis in die frühen 1960er Jahre zurück reicht. Darius Muschiol untersucht anhand vielfältiger Akten und Dokumente den Entstehungs- und Entwicklungsprozess des bundesdeutschen Rechtsterrorismus bis 1990. Er blickt auf die Radikalisierungsprozesse der Rechtsterroristen, deren Vernetzungen, ihr Agieren und die Bewertung dieser Gewalt durch Politik, Justiz und Öffentlichkeit. Zudem stehen die jeweiligen Feindbilder, die gesellschaftliche Einbettung des Terrorismus und dessen Kommunikationsstrategien im Vordergrund. Im Blick stehen dabei auch bekannte Gruppierungen und Ereignisse wie die »Wehrsportgruppe Hoffmann« oder das Oktoberfestattentat 1980, vor allem aber zahlreiche bislang kaum oder unbekannte Akteure. Ebenso zeigt der Autor die gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Reaktionen. Dabei arbeitet er insbesondere heraus, dass es sich eben nicht um Einzeltäter handelte, sondern dass gerade diese Sicht die Gewalt verharmloste. Darius Muschiol ergänzt damit den Blick auf die Demokratiegeschichte der Bundesrepublik wesentlich.
Autorenporträt
Darius Muschiol, geb. 1992, studierte Geschichts- und Kulturwissenschaften sowie Zeitgeschichte in Freiburg und Potsdam. Seine Promotion an der Universität Potsdam entstand am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension

Dieses Buch von Darius Muschiol wird unseren Blick auf die bundesdeutsche Geschichte verändern, ruft Rezensent Philipp Schnee. Der Autor zeigt die Kontinuität rechtsterroristischer Aktivitäten in der alten BRD auf und stößt dabei auf eine lange Liste von Tätern, was die Theorie vom "Einzelfall" widerlegt, so der Kritiker. Besonders der sogenannte "Südtirol-Terrorismus" wird ausführlich dargestellt, unter anderem geht es in diesem Zusammenhang um Norbert Burger, einen Österreicher, der Südtirol ins deutsche Einflussgebiet zurückbomben will und später in München rechtsterroristische Netzwerke aufbaut, so Schnee. Dabei wurde er von mehreren Bundesministern gedeckt, wie der Autor überhaupt zahlreiche Querverbindungen innerhalb der rechten Szene, aber auch zwischen Rechtsterrorismus und Bundeswehr aufdeckt. Voraussetzungslos ist die Lektüre nicht, gesteht Schnee ein, Muschiols Buch ist thematisch gegliedert, weshalb oft Namen von terroristischen Gruppierungen ohne ausführliche Herleitung vorkommen. Das ist eben, meint Schnee, ein wissenschaftliches Buch, aber eines, das den gesellschaftlichen Diskurs über die BRD verändern wird.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Es ist eine sehr detailtiefe Fundgrube. In seiner Kenntnis der zeithistorischen Quellen ein absolutes Grundlagenbuch, bis an den Rand gefüllt mit bisher auch wenig bekanntem Wissen zum Rechtsterrorismus in der Bundesrepublik.« (Philipp Schnee, DLF Kultur, 25.01.2025)