Die Ideologen im Weißen Haus rechnen damit, dass die Amerikaner und Amerikanerinnen den Ausnahmezustand seit Ankunft der ersten europäischen Siedler als Lebensform verinnerlicht haben. In den USA ist kein Alltag wie der andere.
"Eternal Frontier" - immer wieder kommt eine neue Front in Sicht, die es zu erobern und zu verteidigen gilt. Die Gesellschaft ist dauernd auf Grenzgang.
"Eternal Frontier" - immer wieder kommt eine neue Front in Sicht, die es zu erobern und zu verteidigen gilt. Die Gesellschaft ist dauernd auf Grenzgang.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Frank Nieß ist sehr angetan. "Die Mischung zwischen Analysen und Erzählungen macht dieses Buch empfehlenswert", schreibt er. Die Schweizer Publizistin Lotta Suter, seit 1997 Neuengländerin, schafft es, nicht nur einen satten historischen Abriss über die Schattenseiten des amerikanischen Patriotismus vorzulegen, eine Studie der allgemeinen Hysterie, in die das amerikanische Sendungsbewusstsein stets umzuschlagen droht, wie sich nicht nur aktuell unter George W. Bush und seinem "Patriot Act" zeigt, sondern wie schon nach dem Ersten Weltkrieg und in der Zeit des McCarthyismus festzustellen war. Suter bringt überdies eine bereichernde persönliche Perspektive ein. Bis zu den Pilgervätern zurück verfolgt die Autorin die Geschichte der amerikanischen Ausnahmezustände. Hinter diesem prekären patriotischen Gleichgewicht steht, so Suter, der "Mythos des zum Überleben auserwählten Volkes". Aktuell jedoch, mahnt die Autorin, seien sogar die Bürgerrechte in Gefahr. Ein Überwachungsstaat drohe.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH