Ein Dichter von europäischem Rang ist zu entdecken, neu zu entdecken - Miodrag Pavlovic, der Grandseigneur der serbischen Gegenwartslyrik. Sein legendärer Lyrikband "87 Gedichte" machte ihn, den angehen Arzt, 1952 in Jugoslawien über Nacht berühmt. Mit seinem ?uvre von über 30 Gedichtbänden gehört er heute in eine Reihe mit Joseph Brodsky, Jan Skzcel und Zbigniew Herbert.
Dieser vom Autor komponierte Auswahlband umspannt ein halbes Jahrhundert und präsentiert eine Vielfalt lyrischer Formen, Tonlagen, poetischer Ansätze - vom "Aufschrei am Rande der Existenz", den schockhaften lapidaren Gedichten des Anfangs, bis zu den ruhigen, zur Ursprungserzählung tendierenden späten Prosagedichten. Von den frühen traumatischen Erfahrungen mit Krieg und Revolution bis zur Tragödie Jugoslawiens in den 90er Jahren, die er in visionären Gedichten vorhergesagt hat, zieht sich ein Thema durch das gesamte Werk: das Verhältnis des Menschen zu seiner Geschichte.
Dieser vom Autor komponierte Auswahlband umspannt ein halbes Jahrhundert und präsentiert eine Vielfalt lyrischer Formen, Tonlagen, poetischer Ansätze - vom "Aufschrei am Rande der Existenz", den schockhaften lapidaren Gedichten des Anfangs, bis zu den ruhigen, zur Ursprungserzählung tendierenden späten Prosagedichten. Von den frühen traumatischen Erfahrungen mit Krieg und Revolution bis zur Tragödie Jugoslawiens in den 90er Jahren, die er in visionären Gedichten vorhergesagt hat, zieht sich ein Thema durch das gesamte Werk: das Verhältnis des Menschen zu seiner Geschichte.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Miodrag Pavlovic ist, da lässt Peter Hamm keinen Zweifel, der neben Vasko Popa bedeutendste serbische Nachkriegslyriker. Berühmt geworden sei er schon zu Beginn der sechziger Jahre mit seiner als regimekritisch sofort durchschauten Gedichtparabel "Versammlung der Hunde auf Knossos". Peter Urban, vom Rezensenten als "ebenso versierter wie engagierter Nachdichter" apostrophiert, hat nun eine Sammlung von 100 Gedichten Pavlovics herausgegeben, darin auch einiges aus dem, so Hamm, "noch ziemlich 'ungegenständlichen'" Frühwerk des Dichters, das in einem 1968 in deutscher Sprache erschienenen Band schon einmal zugänglich war. Ein Versäumnis hat der Rezensent jedoch zu beklagen, die Auslassung nämlich des "Schlüsselgedichts" "Epitaph des slawischen Urdichters". Zugestimmt wird dagegen dem kurzen Nachwort Peter Handkes, auch seiner Behauptung einer "Verwandtschaft" zum Polen Zbigniew Herbert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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