Über das Buch „Eisige Weihnachten“ von Ella Danz kann ich nicht wirklich viel sagen und das wenige, was ich sagen kann, ist nichts Positives. Ich fand das Buch dafür, dass es als Krimi angepriesen wird, extrem unspannend und langatmig, obwohl es nur knapp 150 Seiten lang ist.
Auch sprachlich fand
ich das Buch enorm schwach. Die meisten Sätze sind lang, verschachtelt, kompliziert und zum Teil…mehrÜber das Buch „Eisige Weihnachten“ von Ella Danz kann ich nicht wirklich viel sagen und das wenige, was ich sagen kann, ist nichts Positives. Ich fand das Buch dafür, dass es als Krimi angepriesen wird, extrem unspannend und langatmig, obwohl es nur knapp 150 Seiten lang ist.
Auch sprachlich fand ich das Buch enorm schwach. Die meisten Sätze sind lang, verschachtelt, kompliziert und zum Teil seltsam formuliert. Nicht, dass ich lange Sätze nicht apart finde, allerdings ist die Autorin stilistisch von Prousts 800-Wort-Sätzen sehr weit entfernt. Mit Sätzen wie „André liebte Familienfeiern und Feste, wahrscheinlich weil er selbst groß geworden war ohne Geschwister, nur mit seiner Mutter und den Großeltern.“ konnte ich einfach nicht warm werden. Und auch bei dem Satz „Kerstin hielt trotzdem fest, bis sie halbwegs sicher auf einer Stufe zu sitzen kam“ fehlt für mich irgendwo ein „sich“. Das Buch liest sich wie aus einem Anfängerkurs für Hobby-Autoren.
Und auch inhaltlich ist das Buch weit weg von einem Krimi. Es ist zwar konzipiert wie eine Mischung aus Stephen Kings „Shining“ und Jean-Paul Sartres „Geschlossene Gesellschaft“, aber nicht gut umgesetzt. Viel Familienchaos, Sticheleien, Feindschaften, Abneigungen, ein bisschen Alltagsrassismus, viel Psychodrama und verworrene Verhältnisse, dazu Zu- und Unfälle, gepaart mit massenhaft Klischees. So haben die Protagonisten selbstverständlich im Harz keinen Handy-Empfang. „Du hast vergessen, dass wir im Osten sind!“, brach es aus Kerstins Schwester zornig heraus, „hier gibt es natürlich kein Netz“. (Das mag die gute Kerstin vielleicht glauben und es mag in ihre abwertende und abfällige Meinung über die östlichen Bundesländer passen, tatsächlich ist es aber so: „Einer unabhängigen Untersuchung des Analytics-Unternehmens OpenSignal zufolge ist die LTE-Verfügbarkeit im Zollernalbkreis von 45,33 Prozent die zweitschlechteste in Deutschland und wird nur noch vom Landkreis Sigmaringen (45,21 Prozent) leicht unterboten. Dem gegenüber stehen die Landkreise Halle (90,19 Prozent Abdeckung) Fürth (89,87 Prozent) und Neumünster (89,15 Prozent).“ Quelle: Schwarzwälder Bote vom 10.01.2020).
Irgendwie hatte ich beim Lesen auf jeden Fall das Gefühl, die Geschichte kommt nicht richtig in Fahrt und auch die Personen blieben eher blass. Jeder Charakter hat zwar seine Eigenheiten, Sympathie konnte ich aber mit keinem empfinden. Ich habe ständig darauf gewartet, dass das Buch spannend wird. Und dann, als es langsam ein bisschen spannend wurde, war ich im letzten Kapitel. Insgesamt ein sehr enttäuschendes Buch, das weder mit Krimi noch mit Weihnachten viel zu tun hat, außer dem vielen Schnee, der freudlosen Bescherung und dem Weihnachtsessen. Da wäre viel mehr drin gewesen.
Den Abschluss des Buchs bilden ein paar Rezepte, die auch im Verlauf des Romans erwähnt werden. Da sei der Autorin und auch dem Lektorat gesagt, dass Eiweiße nicht die Mehrzahl von Eiweiß (also Eiklar) ist, sondern der Plural von Eiweiß im Sinne von Protein. In Rezepten ist daher die Formulierung „4 Eiweiße“ falsch. Daher gibt es von mir auch nur einen enttäuschten Stern.