Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.12.2001Ganze Lebensgemeinschaften findet man rund um die Hornkorallen auf dem Schelf des Weddell-Meeres, darunter Haarsterne (unten links) sowie die weiß erscheinenden Schlangensterne. An der Erforschung solch exotischer Welten ist auch die Bundesrepublik beteiligt. Vor zwanzig Jahren haben die damals noch getrennten deutschen Staaten unabhängig voneinander den Antarktisvertrag unterschrieben. Seitdem sind deutsche Forscher immer wieder einmal vereinzelt in die Südpolarregion gereist. Die polare Großforschung begann allerdings erst nach der Vereinigung. Seitdem haben deutsche Forscher im arktischen Norden und im antarktischen Süden viel geleistet. Davon erzählen sie nun selbst in dem Buch "Eiskalte Entdeckungen". Gert Lange hat als Herausgeber die 52 Beiträge bearbeitet. Insgesamt spiegelt das reich bebilderte Buch den aktuellen Stand der deutschen Polarforschung. Die Themenauswahl ist vielfältig - von den großen Schlittenzügen auf dem Filchner-Ronne-Schelfeis der Antarktis bis zu den Bohrungen im Hochland Grönlands und den Mikroalgen im arktischen Eis. Das Buch ist darüber hinaus eine Geschichte des Alfred-Wegener-Instituts in Bremerhaven. Dort werden die deutsche Polarforschung und die Fahrten des Forschungsschiffes Polarstern koordiniert. (Das Buch "Eiskalte Entdeckungen - Forschungsreisen zwischen Nord- und Südpol" ist im Delius-Klasing-Verlag, Bielefeld 2001, erschienen. Es hat 350 Seiten und kostet 49,80 Mark.)
Abbildung aus dem besprochenen Band
Abbildung aus dem besprochenen Band