Der Dachs auf dem Dach, der Jaguar im Jazzkonzert und die Pinguine auf der Plaza - für viele kleine Hamburgerinnen und Hamburger sind die freundlichen ABC-Tiere längst alte Bekannte. Jetzt macht die lustige Clique einen Ausflug zur Elbphilharmonie, erkundet das große Konzerthaus ganz genau und zeigt den jungen Betrachterinnen und Betrachtern, wo und auf welchen Instrumenten in dem Jahrhundertbauwerk die Musik spielt. Wie gewohnt treten die Tiere in alphabetischer Reihenfolge auf und präsentieren jeweils ein Ding oder einen Ort, den es dort zu entdecken gibt und der mit demselben Buchstaben beginnt wie ihr Name. Die ebenso liebevollen wie klaren Zeichnungen in diesem Pappbuch stammen aus der Feder der dänischen Illustratorin Karin Lindeskov Andersen.Die Motive: Affen beim Applaus, Bär auf der Bühne, Chamäleon im Chor, Dachs auf dem Dach, Elefant auf der Elbphilharmonie, Fledermäuse im Foyer, Giraffe im Großen Saal, Holzwurm in der Holzverkleidung, Igel in der Instrumentenwelt, Jaguar im Jazzkonzert, Känguru im Kleinen Saal, Lama im Lift, Maus am Mikrofon, Nashorn im Neujahrskonzert, Oktopus an der Orgel, Pinguine auf der Plaza, Qualle mit Querflöte, Rabe im Reflektor, Schildkröte im Souvenirshop, Tausendfüßler auf der Tube, Uhu mit Ukulele, Vogelstrauß mit Violine, Waschbär vor der Weißen Haut, Yeti ruft »Yeah«, Zebra mit Ziehharmonika.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.04.2019Holzwürmer in der Elbphilharmonie
Manchmal ist es schade, erwachsen zu sein. Die unbeschwerten Kindertage sind lange Vergangenheit, und das einzig noch zu bestehende Abenteuer ist vielleicht die finanzielle Absicherung des Lebensabends. Dann kann es trösten, in einem Kinderbilderbuch zu blättern, vor allem wenn es so entzückend ist wie das vorliegende. Die dänische Zeichnerin und Illustratorin Karin Lindeskov Andersen hat für jeden Buchstaben des Alphabets ein vergnügtes, musikalisches Tier in die Hamburger Elbphilharmonie verlegt. Da gibt es das Känguru im Kleinen Saal oder den Oktopus an der Orgel. Ganz hinreißend ist die Qualle an der Querflöte. Und der Tausendfüßler auf der Tube - so heißt die berühmte Rolltreppe des Konzerthauses - könnte nirgendwo passender seine viel zu vielen Füße so adrett platzieren wie eben hier. Das ist herrlich albern und bezaubernd niedlich. Der schwitzende Maulwurf am Mischpult? Zu süß. Die Zeichnungen sind grafisch deutlich, auch ganz kleine Kinder können das Wesentliche sofort erkennen. So lässt sich das Lesen, zumindest die ersten Schritte dahin, mit Spaß erlernen. Ganz zum Schluss, auf der letzten der praktisch festen Pappseiten, kommt ganz kleingedruckt dann doch noch der Ernst des Lebens daher. "Elbphilharmonie ist eine Marke der Freien und Hansestadt Hamburg" steht dort. Zwei Jahre nach der Eröffnung ist die Euphorie in der Stadt noch keineswegs verflogen. Die immer ausverkaufte Elbphilharmonie ist zu einem florierenden Wirtschaftsunternehmen geworden. Vielleicht auch, weil die Schildkröte im Souvenirshop shoppt. Gleichwohl ist dieses heitere Büchlein weit mehr als nur ein weiterer der vielen Elphi-Merchandising-Artikel.
uete.
"Elbphilharmonie ABC" von Karin Lindeskov Andersen. Junius Verlag GmbH, Hamburg 2018. 28 Seiten, zahlreiche Illustrationen. Gebunden, zwölf Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Manchmal ist es schade, erwachsen zu sein. Die unbeschwerten Kindertage sind lange Vergangenheit, und das einzig noch zu bestehende Abenteuer ist vielleicht die finanzielle Absicherung des Lebensabends. Dann kann es trösten, in einem Kinderbilderbuch zu blättern, vor allem wenn es so entzückend ist wie das vorliegende. Die dänische Zeichnerin und Illustratorin Karin Lindeskov Andersen hat für jeden Buchstaben des Alphabets ein vergnügtes, musikalisches Tier in die Hamburger Elbphilharmonie verlegt. Da gibt es das Känguru im Kleinen Saal oder den Oktopus an der Orgel. Ganz hinreißend ist die Qualle an der Querflöte. Und der Tausendfüßler auf der Tube - so heißt die berühmte Rolltreppe des Konzerthauses - könnte nirgendwo passender seine viel zu vielen Füße so adrett platzieren wie eben hier. Das ist herrlich albern und bezaubernd niedlich. Der schwitzende Maulwurf am Mischpult? Zu süß. Die Zeichnungen sind grafisch deutlich, auch ganz kleine Kinder können das Wesentliche sofort erkennen. So lässt sich das Lesen, zumindest die ersten Schritte dahin, mit Spaß erlernen. Ganz zum Schluss, auf der letzten der praktisch festen Pappseiten, kommt ganz kleingedruckt dann doch noch der Ernst des Lebens daher. "Elbphilharmonie ist eine Marke der Freien und Hansestadt Hamburg" steht dort. Zwei Jahre nach der Eröffnung ist die Euphorie in der Stadt noch keineswegs verflogen. Die immer ausverkaufte Elbphilharmonie ist zu einem florierenden Wirtschaftsunternehmen geworden. Vielleicht auch, weil die Schildkröte im Souvenirshop shoppt. Gleichwohl ist dieses heitere Büchlein weit mehr als nur ein weiterer der vielen Elphi-Merchandising-Artikel.
uete.
"Elbphilharmonie ABC" von Karin Lindeskov Andersen. Junius Verlag GmbH, Hamburg 2018. 28 Seiten, zahlreiche Illustrationen. Gebunden, zwölf Euro.
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