Man hat in friiheren Jahren elektrische Starkstromanlagen nach den An forderungen gebaut, cHe der normale Dauerbetrieb an sie stellt, und ist durch griindliche Erforschung der verwendeten Materialien und der Betriebseigen schaften der Maschinen, Apparate und Leitungen zu bemerkenswerten Erfolgen hinsichtlich der GroBe der Leistung, der Hohe der Spannung und der Ent Pds. ernung fiir die Energieiibertragung gelangt. Verhaltnisma.Big spat erst zeigte die Er fahrung, daB beim Ein- und Ausschalten der elektrischen Stromkreise und bei ahnlichen absichtlichen oder zufalligen Vorgangen so eigenartige Erscheinungen eintreten konnen, daB der ordentliche Betrieb der Anlage darunter leidet. Durch zahlreiche Arbeiten ist seitdem versucht worden, die bei Schaltvorgangen auf tretenden Erscheinungen wissenschaftlich zu klaren und Abhilfe gegen ihre Schadigungen zu schaffen. Wir miissen demnach beim Betrieb jeder elektrischen Anlage unterscheiden zwischen den stationaren Erscheinungen, die im Dauerzustand bestehen, und den vorubergehenden Ausgleichserscheinungen, die als Folge irgendwelcher Schalt prozesse oder ahnlicher Anderungen im Stromkreis auftreten. Die letzteren sind meist storende Begleiterscheinungen, die durch die Ladung und Entladung der zahlreichen Energien entstehen, mit denen jeder elektrische Stromkreis ver kniipft ist. Von der immer weiter gehenden Steigerung der Energiemenge und Energiedichte in allen Teilen der Anlagen riihrt es her, daB die elektromagneti schen und elektromechanischen Ausgleichsvorgange eine immer groBere Rolle spielen und daB ihre Beherrschung heute ebenso wichtig fiir die Technik ge worden ist, wie die Beherrschung aller Erscheinungen des stationaren Betriebes.