Gesundheitsrisiken durch elektromagnetische Felder (EMF) erregen seit Beginn der 90er Jahre zunehmend die Öffentlichkeit, wobei abwechselnd Hochspannungsleitungen, Bahntrassen, Sendeanlagen oder Mobilfunktantennen im Vordergrund des Interesses stehen, Fernseh- und Rundfunksendungen zum Thema "Elektrosmog" haben regelmäßig beachtliche Resonanz in Form mehrerer tausend Anfragen nach Informationsmaterial. Die Risikowahrnehmungs- und die Risikokommunikationsforschung haben sich des Themas angenommen. Markus Herrmann hat sich in seiner preisgekrönten Magisterarbeit zum Abschluß des Berliner Postgradualen Studiengangs GesundheitswissenschaftenlPublic Health mit den Kontroversen um diese Gesundheitsrisiken befaßt. Kontrovers ist das Thema innerhalb der Wissenschaften, zwischen einzelnen wissenschaftlichen Kulturen, zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit und zwischen den Trägem wirtschaftlicher Interessen und besorgten Bürgern. Fragen des Umgangs mit Gesundheitsrisiken sind Fragen öffentlicher Gesundheit, Fragen von Public Health. Wie gut sind mögliche Wirkungen untersucht, welche gesundheitlichen Beeinträchtigungen sind möglich, mit welchen Wahrscheinlichkeiten, in welcher Häufigkeit, wie viele Menschen können betroffen sein, wie wird mit Nichtwissen und Unsicherheit gesellschaftlich umgegangen, diese und andere sind originäre Fragen von Public Health, auf die im vorliegenden Band eingegangen wird. Die Public Health-Relevanz steckt in bei den Bereichen des Themas, der Darstellung des anerkannten Standes der Wissenschaft und der offenen Fragen hinsichtlich der gesundheitlichen Risiken von EMF und der Art des Umgangs mit Risiken und Nichtwissen in der Wissenschaft selbst und seitens der gesellschaftlichen Akteure.
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