Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Department Germanistik und Komparatistik), Veranstaltung: Hauptseminar: Romantisch Märchen, Sprache: Deutsch, Abstract: Hoffmanns Märchen, von denen er zahlreiche verfasst hat, zeichnen sich durch eine Orientierung an der Realität statt einer phantastischen Märchenwelt aus. Charakteristisch ist auch das zwar versöhnliche, meist aber ironisch zu interpretierende Ende seiner Märchen. Sein 1821 im Rahmen der Serapions-Brüder erschienenes Märchen "Die Königsbraut" ist sein letztes und wird in der Literatur als "Musterbeispiel der reinen Komik" und "komische[r] Höhepunkt" seiner dichterischen Laufbahn gehandelt (Segebrecht, 2001, S. 1643 und Kaiser, 1988, S. 80). In dieser Arbeit soll nun untersucht werden, ob die Königsbraut tatsächlich ein komisches, nicht ganz ernst zu nehmendes Werk Hoffmanns ist. Inwiefern werden die Merkmale romantischer Poesie ironisiert, karikiert oder verzerrt dargestellt? Welche typischen Märchenelemente werden thematisiert und dann parodiert? Ziel dieser Arbeit ist es, darzulegen, dass in Hoffmanns letztem Märchen die Merkmale romantischer Poesie zwar verwirklicht, diese aber deutlich überspitzt dargestellt werden, sodass das Werk als Parodie der romantischen Ideale angesehen werden muss.Dazu sollen in Punkt 2 zunächst die für die Gattung Kunstmärchen typischen Eigenschaften grob zusammengefasst werden, die Hoffmann in seiner Königsbraut dem Lächerlichen preisgibt. Im Hauptteil der Arbeit werden anschließend die Elemente der Parodie am Text untersucht und in verschiedenen Unterkategorien detailliert behandelt. Dabei weisen sowohl die Besetzung des Personals als auch die verzerrte Darstellung von typischen Märchenelementen oft starke parodistische Züge auf. Darüber hinaus soll auch die ironische Aussagekraft des Untertitels "Ein nach der Natur entworfenes Märchen" genauer betrachtet werden.Interessant ist außerdem die Behandlung der 'Kabbala' und anderer sog. Geheimwissenschaften im Märchen, die Hoffmann in einem nicht ganz ernst zu nehmenden Licht erscheinen lässt. Wie in vielen anderen zeitgenössischen Märchen auch, kommt der Poesie in der Königsbraut eine tragende Rolle zu, nämlich die des erlösenden Moments. Inwiefern dies ironische Elemente und Anspielungen auf das serapiontische Prinzip enthält, soll in entsprechendem Abschnitt geklärt werden. Im letzten Unterpunkt wird abschließend auf die Bedingungen der Hinführung zum Happy End und somit zur Herstellung des 'Goldenen Zeitalters', welches ein beliebtes Motiv in romantischen Märchen darstellt, eingegangen.
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