Elena Burlina studiert die Anthropologie der russischen Kultur. Gegenstand ihrer Forschung sind Genres der Literatur, Musik und Malerei. Sie zeigt, dass das kommunale Bewusstsein ("wir", "das Volk") das Wesen und die Kultur Russlands prägte. Die Kategorie des "Wir" hat sich in russischen Seinsgattungen herauskristallisiert: dem "polyphonen Roman", dem "Chorbild" und dem "volksmusikalischen Drama". Der einleitende methodische Teil des Buches, der sich der Gattungstheorie widmet, ist von eigenständigem Forschungswert. Unter Berufung auf die enorme humanitäre Tradition definiert der Autor das Genre als Gedächtnis der Kultur, als "Fraktal der Kultur", als Verkörperung ihres Wesens, ihrer Zeit und ihres Raumes (Chronotop). Das Konzept von E.Y. Burlina wurde bereits in pädagogischen und methodischen Editionen verwendet (siehe E.Y. Burlina. Stadt - Land - Planet. Die Modelle des Humanismus in der russischen Kultur. - Samara, 1995; E. Ya. Der Weg so lang wie das Jahrhundert. - Moskau, Prosveshcheniye, 1993 und 1995). Die Methodik der Gattungsanalyse des Autors lässt sich auch auf die kulturellen Verschiebungen der Gegenwart anwenden. Das Konzept der Gattungsanalyse von Elena Burlina ist ein idealer Rahmen für russische Ausstellungen in Europa. Darin liegt die praktische Bedeutung der Veröffentlichung dieses Buches in einem internationalen Verlag.