Daniel Humm, ein hochdekorierter Aufsteiger mit Schweizer Wurzeln, ist Besitzer und Küchenchef des New Yorker Restaurants "Eleven Madison Park" und hat zusammen mit Will Guidara, seinem General Manager,ein Kochbuch geschrieben, das definitiv von sich reden machen wird. Die beiden zeigen in dem 384 Seiten starken Werk, wie sie mit Ihrer Philosophie das sensorische Potenzial des Fine Dining ganz neu definieren, aber zugleich die sorgfälitige Balance zwischen Innovation und Tradition wahren. Sie führen den Leser duch die saisonal wechselnde Speisekarten des Restaurants: Ganz klar wird Daniel Humms kreative Quelle, sein Heimatland, die Schweiz, aber auch die beeindruckenden Märkte in New York City mit ihren unglaublichen Produkten aus aller Welt, die er in 160 Rezepten auf ganz unterschiedliche Art und Weise präsentiert. Will Guidaras fesselnde Erzählungen beleuchten die Inspirationen, welche die tägliche Arbeit im Restaurant begründen und machen das Buch zusammen mit den wunderschönen Fotografien von Francesco Tonelli zu einem Gesamtkunstwerk, das man so schnell nicht mehr aus der Hand legen möchte.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.10.2012Der Schweif des Sternenhimmels
Schweizer sind in aller Regel bedächtige Menschen, die ungern Aufsehen um sich machen. Daniel Humm ist Schweizer, steht derzeit in einem New Yorker Restaurant mit dem unspektakulär postalischen Namen Eleven Madison Park am Herd und bereitet dort eher nach Hausmannskost als nach Gourmetküche klingende Gerichte wie Seezunge mit Pilzen und Spinat, Wildschwein mit Stopfleber und Wacholderbeeren oder Berner Hobelkäse mit Äpfeln und Maronen zu. So weit, so gut - bis das Essen auf den Tisch kommt. Denn dann ist Schluss mit aller Bedacht und Bescheidenheit, und es öffnet sich der Vorhang zur ganz großen kulinarischen Oper. Dann offenbart sich Daniel Humm als das, was er in Wahrheit ist: als der aktuelle Superstar der Küche Amerikas, den der Michelin im Rausch der Begeisterung und entgegen aller Usancen von einem direkt auf drei Sterne hochgestuft hat. Mit diesem monumentalen Kochbuch unterstreicht Humm eindrucksvoll seinen Rang, auch wenn Hobbyköche vor seinen Kreationen kapitulieren. Dafür können sie sich auf jeder Seite an der Vorstellung delektieren, eines Tages im Eleven Madison Park zu essen.
str.
"Eleven Madison Park" von Daniel Humm. Matthaes Verlag, Stuttgart 2012. 384 Seiten, zahlreiche Fotos. Gebunden, 69,90 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Schweizer sind in aller Regel bedächtige Menschen, die ungern Aufsehen um sich machen. Daniel Humm ist Schweizer, steht derzeit in einem New Yorker Restaurant mit dem unspektakulär postalischen Namen Eleven Madison Park am Herd und bereitet dort eher nach Hausmannskost als nach Gourmetküche klingende Gerichte wie Seezunge mit Pilzen und Spinat, Wildschwein mit Stopfleber und Wacholderbeeren oder Berner Hobelkäse mit Äpfeln und Maronen zu. So weit, so gut - bis das Essen auf den Tisch kommt. Denn dann ist Schluss mit aller Bedacht und Bescheidenheit, und es öffnet sich der Vorhang zur ganz großen kulinarischen Oper. Dann offenbart sich Daniel Humm als das, was er in Wahrheit ist: als der aktuelle Superstar der Küche Amerikas, den der Michelin im Rausch der Begeisterung und entgegen aller Usancen von einem direkt auf drei Sterne hochgestuft hat. Mit diesem monumentalen Kochbuch unterstreicht Humm eindrucksvoll seinen Rang, auch wenn Hobbyköche vor seinen Kreationen kapitulieren. Dafür können sie sich auf jeder Seite an der Vorstellung delektieren, eines Tages im Eleven Madison Park zu essen.
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"Eleven Madison Park" von Daniel Humm. Matthaes Verlag, Stuttgart 2012. 384 Seiten, zahlreiche Fotos. Gebunden, 69,90 Euro.
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