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Es ist absurd, sich den vermeintlichen "natürlichen Einzelmenschen" Schiller als die Metamorphose eines früheren "natürlichen Einzelmenschen" vorzustellen. Es ist absurd, sich vorzustellen, dass Schiller kurzerhand "sich" wieder verkörpert; Schillers Geistesmensch ist Teilnehmer an der "Wiederverkörperung des Geistes". Die sich wiederverkörpernde menschliche Gattungswesenheit ist EINER, d. h. sie ist der Geist eines faktisch wirklichen Menschen, der seine physische Körperlichkeit als SEELE dem Weltvorgange zur Verfügung stellt. Die Körper der Meier, Müller, Schiller usw. sind unmittelbar…mehr

Produktbeschreibung
Es ist absurd, sich den vermeintlichen "natürlichen Einzelmenschen" Schiller als die Metamorphose eines früheren "natürlichen Einzelmenschen" vorzustellen. Es ist absurd, sich vorzustellen, dass Schiller kurzerhand "sich" wieder verkörpert; Schillers Geistesmensch ist Teilnehmer an der "Wiederverkörperung des Geistes". Die sich wiederverkörpernde menschliche Gattungswesenheit ist EINER, d. h. sie ist der Geist eines faktisch wirklichen Menschen, der seine physische Körperlichkeit als SEELE dem Weltvorgange zur Verfügung stellt. Die Körper der Meier, Müller, Schiller usw. sind unmittelbar Bestandteile der Seele (Weltseele). Karl Ballmers Problem lautet: Die "werten Mitanthroposophen" machen sich es mit der Erarbeitung der Welt Rudolf Steiners zu leicht. Die eigenen Vorurteile, die christlich-abendländische Denkart einschließlich der Schwärmerei für die "orientalisierende Liebhaberei" der Wiederverkörperung werden nicht hinterfragt. Darstellungen der Reinkarnationslehre Steiners geraten so auf das Niveau des "Konversationslexikons"; der Wiederverkörperungsgedanke als eine "Zentralidee des 20. Jahrhunderts" wird ruhiggestellt und in das bürgerliche Selbstverständnis eingeordnet, als "Vorgang der natürlichen Lebensordnung", ähnlich wie "der katholische Metaphysiker von der natürlichen Unsterblichkeit der Seele daherredet". Ballmers "Elf Briefe" sind die Fortsetzung des "Experimentes", das mit dem "Briefwechsel über die motorischen Nerven" begonnen wurde: Das Ziel ist, die "anthroposophisch-akademische Gruppenseele" zur Selbsterkenntnis anzuregen, damit nicht "in hundert oder zweihundert Jahren stotternd nachgeholt werden muss, was heute zu sehen versäumt wird". In der Neuausgabe werden den "Elf Briefen" hilfreiche weitere Texte aus dem Nachlass an die Seite gestellt, unter anderem zu Steiners Vertiefung der Haeckelschen Abstammungslehre (Entwicklung der Menschen-FORM) und zum Zeitbegriff. Das "Problem der WELTSCHÖPFUNG" wird durchdacht anhand von Steiners Vortrag über "Blut ist ein ganz besonderer Saft", wo es heißt: "Ein 'Ich-Wesen' muss fähig sein, die Außenwelt in sich aufzunehmen, und innerhalb seiner selbst wieder zu erzeugen."
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Autorenporträt
Karl Ballmer (1891-1958) war ein Schweizer Kunstmaler und philosophischer Schriftsteller. Entscheidend für sein Leben und Werk war die Begegnung mit Rudolf Steiner, dessen unmittelbarer Schüler er einige Jahre lang war. Frustriert von der Dornacher Sektiererei ging er nach Hamburg, um "durch die Erwerbung eines umfassenden Fundus an Wissen auf philosophischem und sonstigen wissenschaftlichen Gebieten mir die zureichenden Grundlagen zu verschaffen für eine absolut selbständige Beurteilung der von Dr. Steiner aufgerollten Erkenntnis- und Wissenschaftsprobleme". Als Mitglied der Hamburgischen Sezession brachte er es auf malerischem Gebiet zu relativ großer Anerkennung, gehörte jedoch zur von den Nazis erfolgreich unterdrückten Generation der "Verlierer der Kunstgeschichte". 1938 flüchtete er ins Tessin. In der äußeren Zurückgezogenheit verfolgte er aufmerksam das politische und geistige Geschehen und entfaltete eine umfangreiche Korrespondenz- und Schreibtätigkeit. Ballmers Hauptanliegen ist das Hindeuten auf das Lebenswerk Rudolf Steiners. Bis heute steht er allein auf weiter Flur in dem Bemühen, dieses Werk in der Einheitlichkeit wahrzunehmen, in der es geschaffen wurde. Das Spätwerk Anthroposophie verwirklicht das Frühwerk; aber das Frühwerk gibt auch eine Lesart der Anthroposophie, die mit allen "theistischen Zwangsträumen" der "süchtigen Gemüter" christlicher Provenienz aufräumen muss. So wurde Ballmer für die anthroposophische Bewegung unweigerlich zum Häretiker. Für den unabhängigen Betrachter dagegen ergibt sich die Möglichkeit, den aus historischen Gründen in eine bunte Bilderwelt verpackten Weltanschauungsentwurf "Anthroposophie" als die radikale Selbstverwirklichung eines modernen Menschen zu entdecken. Siehe auch: www.edition-lgc.de