Erzählt wird die Geschichte des 9-jährigen Jungen Eliah, der psychisch sehr unter dem Tod seines Vaters leidet und sich den Anforderungen des Alltags, vor allem der häufigen Kritik seiner Mutter und seiner ungeliebten Schullehrerin nicht mehr gewachsen fühlt und Verhaltensauffälligkeiten zeigt. In
seiner Rolle empfindet er sich selbst zunehmend als Versager und versucht den seelischen Druck der…mehrErzählt wird die Geschichte des 9-jährigen Jungen Eliah, der psychisch sehr unter dem Tod seines Vaters leidet und sich den Anforderungen des Alltags, vor allem der häufigen Kritik seiner Mutter und seiner ungeliebten Schullehrerin nicht mehr gewachsen fühlt und Verhaltensauffälligkeiten zeigt. In seiner Rolle empfindet er sich selbst zunehmend als Versager und versucht den seelischen Druck der Realität zu entfliehen, indem er Geschichten erfindet und sich in eine fantastische Welt hineinträumt. Dort trifft er im Niemandsland auf Weiße Feder, einen indianischen Jungen, der mit Weisheit, Kraft und Mut, gepaart mit einer innigen Beziehung zu Tieren und Pflanzen der Natur und erlebt mit ihm spannende Abenteuer. Die Handlung vollzieht sich dabei auf zwei Handlungssträngen, welche linear ineinandergreifen. Eine spielt in Berlin der Gegenwart, die andere an einem Ort in einer zeitlosen Traumwelt, dem „Niemandsland“.
Diese traumhaft phantasievolle Handlung, die sich zwischen Realität und dem Märchenhaften bewegt, ist nicht nur fesselnd zum Lesen. Man möchte das Buch überhaupt nicht mehr aus den Hand nehmen und identifiziert sich im Laufe der Geschichte selbst mit dem kleinen Eliah und seiner Alltagsrealität unter der Prämisse, dass er mit seinen Problemen die Welt der meisten Kinder wiederspiegelt. Wohltuende Hilfe ereilt ihm durch Weiße Feder, der den Entwicklungsprozess des kleinen Eliah unterstützt und den sensiblen, verträumten und zugleich verängstigten Jungen zurück in seine innere Kraft führt. Die im Roman auftauchenden Figuren, u.a. Weiße Feder, Onkel Jakob, seine Mutter Ute, Eliahs beste Freundin Anna, Tante Erna usw. erscheinen lebendig vor dem Auge und sind äußerst ausdrucksstark und authentisch beschrieben. Die Tiefgründigkeit des Buches und die Verarbeitung essenzieller Themen der heutigen Gesellschaft erinnert an die Märchenromane von Michael Ende. Man würde sich diesen „zauberhaften“ Roman als Hörbuch oder sogar als einen Film wünschen.
Neun Monde schenkt den heranwachsenden Kindern die seelische Orientierung, die in unserer Gesellschaft verloren gegangen ist. Gabriela Goldhammer zelebriert mit ihrem Roman ein Heilritual für die junge Seele. Großartig!