Auf Das wilde Herz der See war ich unheimlich scharf, seit ich das Buch das erste Mal gesehen habe. Endlich mal etwas Neues, denn von Sirenen, Nixen und Piraten lese ich so selten. Allerdings kann ich im Nachhinein ganz deutlich sagen, dass ich enttäuscht bin. Das Buch hätte so eine wunderschöne
Geschichte sein können, die Grundstory ist einfach traumhaft. Die Umsetzung hat mir allerdings gar…mehrAuf Das wilde Herz der See war ich unheimlich scharf, seit ich das Buch das erste Mal gesehen habe. Endlich mal etwas Neues, denn von Sirenen, Nixen und Piraten lese ich so selten. Allerdings kann ich im Nachhinein ganz deutlich sagen, dass ich enttäuscht bin. Das Buch hätte so eine wunderschöne Geschichte sein können, die Grundstory ist einfach traumhaft. Die Umsetzung hat mir allerdings gar nicht gefallen, weshalb das Buch im Endeffekt für mich eine Mischung aus Faszination und Langeweile wurde. Faszination, weil die Welt der Sirenen und Nixen, wie sie Alexandra Christo erzählt, einfach atemberaubend ist. So grausam, brutal und düster, aber auch genauso faszinierend. Ebenso begeistert bin ich von den Königreichen und der Welt von Elias. Auch diese Orte und Charaktere, die wir während der Geschichte bereisen und kennenlernen oder auf dem Meer verbringen, ist wirklich sehr gut gelungen und war einfach toll zu lesen. Kommen wir zum großen ABER. Denn sobald diese zwei Welten in der Geschichte eine Einheit bilden, also quasi uns die eigentliche Geschichte erzählen, bleibt für mich nur noch Langeweile zurück. Alexandra Christo schreibt zwar sehr atmosphärisch, kann die einzelnen Settings perfekt rüberbringen, aber was mir unheimlich gefehlt hat, war das Gefühl und die Tiefe. Ich finde das alles so lieblos runtererzählt, dass ich gar nicht richtig in die Geschichte reinkam. Und dabei ist gerade das Gefühl für diese Geschichte ein enorm wichtiger Faktor.
Auch die Charaktere, die die Autorin geschaffen hat, fand ich sehr beeindruckend und gegensätzlich wie Tag und Nacht, zumindest zu Beginn. Lira, die Sirene und zukünftige Meereskönigin ist dazu erzogen weder Gefühl noch Erbarmen zu kennen, nur Hass und Grausamkeit. So sind die Gesetze des Meeres und ihrer grausamen Mutter. Ihr Ziel ist es, ihren Ruf als Fluch der Prinzen auszubauen und eines Tages das Meer zu beherrschen. Elian, der künftige Thronfolger von Midas, der sich lieber auf hoher See aufhält und Sirenen jagt anstatt den königlichen Pflichten nachzugehen. Sein Ziel, ist es, die Bestie namens Fluch der Prinzen auszulöschen und so die Menschheit zu retten. Und eines Tages kreuzen sich deren beiden Wege….und es hätte so schön sein können. Aber wie gesagt, war es für mich nicht.
Ein weiteres Problem war für mich auch, dass immer wieder größere Zeitsprünge die Kapitel beginnen lassen und alles nur kurz zusammengefasst wird. Das mag ich einfach nicht. Ich gehe gern ganz in einer Geschichte auf und erlebe sie von Anfang bis Ende. Ich finde, diese Sprünge sorgten dafür, dass ich immer wieder aus der der Geschichte geholt wurde und sie immer weiter oberflächlich betrachtet habe. Ich habe jetzt zwar nie komplett das Interesse verloren, weil ich doch wissen wollte, wie das Ganze ausgeht, auch wenn es sehr absehbar ist. Aber begeistern konnte mich die Geschichte nicht. Ich muss aber nochmal betonen, dass das für mich rein an dieser – für mich - lieblosen Umsetzung ohne große Tiefe und Emotionen liegt. Denn die Geschichte selbst, anders aufgebaut, ist ein Traum und hätte so anschmachtbarer nicht sein können. In dieser Form war es so gar nicht meins, was ich sehr schade finde, denn das Potential ist mehr als da.
Allerdings muss ich auch sagen, dass ich es zwischendurch sehr genossen habe zu lesen, auch wenn der Mittelteil sehr langatmig war. Aufgelockert wurde es allerdings immer wieder durch die Plänkeleien von Elians Mannschaft. Diese Piraten waren wirklich einmalig. Gerne hätte ich viel mehr über sie erfahren, denn auch hier muss ich leider sagen: für mich zu wenig Details, zu wenig Tiefe. Vielleicht hätte man hier einfach ein Mehrteiler erschaffen sollen statt so viel in ein Buch zu packen.
Und weil ich die Geschichte im Grunde so toll fand, sie mich aber werde packen noch mitreißen konnte, bin ich am Ende umso enttäuschter, denn das hätte wirklich etwas Großes werden können. Von mir gibt es daher nicht unbedingt eine Leseempfehlung.