Das mehr als zwanzig Jahre umspannende lyrische Frühwerk des vielfach ausgezeichneten Dichters und Erzählers Mirko Bonné spielt mit »Trojanern«, »Homevideos« und einem »schwebenden ABC«, durchmisst Orte voller »Blechmüll« und »Werftschrott« in Landschaften, »wo Kinder nach Patronen graben« und die »Gedächtniseingreiftruppe« »lichterlohe Amseln« ins »Herzland« bannt. Die Gedichte feiern »Lebendigkeitsmomente«, begehen »Anschläge auf die Ordnung« und erinnern daran: »Unsere Worte waren zu lang / auf Reisen. / Es wird wieder Zeit für Besuche.« Elis in Venedig versammelt endlich die frühen, in hochgelobten Bänden und bedeutenden Zeitschriften erschienenen Gedichte eines Meisters der Vergegenwärtigung. Seine sprachmagische Dichtung sei »voller Volten und von einer hoffnungslosen Sinnlichkeit«, bescheinigte ihm Helmut Böttiger im Deutschlandfunk Kultur. Von Elis in Venedig führen die Linien seiner an Georg Trakl und Günter Eich geschulten, auf E. E. Cummings und Sylvia Plath antwortenden, Marc Aurel und Paul Celan nachhörenden Poetik zu den gefeierten Gedichtbänden Traklpark (2012) und Wimpern und Asche (2018).
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Es "wuchert gehörig" in Mirko Bonnés aus zwanzig Jahren Jahren versammelten Gedichten, seufzt Rezensent Björn Hayer, und meint damit weniger die markante Pflanzenmetaphorik der Texte als deren oft ausufernde Reihungen und Aufzählungen - etwas ermüdend, so Hayer. Trotzdem findet er auch Spannendes in den Gedichten: das permanente "In-Bewegung-Sein" der Sprache, wie ein Lavastrom, die gelegentliche Aufhebung der Zeitlichkeit zugunsten eines unmittelbaren Jetzt, den Mund als "metaphorischen Schwellenraum" von Innen und Außen. Als Vorbild für diesen Stil sieht Hayer ganz klar Rilke mit seiner "die Realität verschiebenden Ästhetik", an die - manchmal - auch Bonnés Lyrik heranreiche.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Bonnés Lyrik versteht sich als ein Medium zur Erinnerung und Vergegenwärtigung.« Björn Hayer / SWR2 Lesenswert»Bonnés Sprache besitzt poetische Kraft wie naturverbundene Zärtlichkeit.« Jürgen Kanold / Südwest Presse »Es sind Texte, denen sich der Leser [...] nicht so schnell entziehen kann.« Herbert Fuchs / Literaturkritik.de