Die V-Männer des von Reinhard Heydrich geführten Sicherheitsdienstes (SD) stellen einen der letzten weißen Flecken der Topografie des NS-Terrors dar. Carsten Schreiber gibt nach jahrzehntelangen Spekulationen erstmals Auskunft über Aufgaben, Funktion und Umfang dieses geheimdienstlichen Netzwerks und über die Sozialstruktur der V-Männer. Empirische Basis ist ein beispielloser Quellenfund: die Personalkartei des Dresdner SD-Abschnittes mit den Namen aller 2746 V-Leute im Land Sachsen. Sie führt vor Augen, wie bereitwillig sich gesellschaftliche Eliten aus Wirtschaft und Verwaltung anwerben ließen. Der Verfasser deckt das geheime Netzwerk des Sicherheitsdienstes auf, um dieses sowohl innerhalb der deutschen Gesellschaft als auch im Gefüge der nationalsozialistischen Herrschaftsinstanzen zu verorten. Der SD, jene titelgebende "Elite im Verborgenen", war ein gefährliches Amalgam aus Geheimdienst und totalitärer Weltanschauungselite. In Anknüpfung an die neuesten Forschungstrends der "Täterforschung" stellt diese Arbeit, über ihr Thema hinaus, einen gewichtigen Beitrag zur Sozial- und Herrschaftsgeschichte des "Dritten Reiches" dar.Ausgezeichnet mit dem Preis der Horst-Springer-Stiftung für Neuere Geschichte Sachsens in der Friedrich-Ebert-Stiftung 2006.
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"Überzeugend zeichnet Schreiber den Wandel des SD zu einem `Lebensgebietsnachrichtendienst´ nach, dessen Aufgabe darin bestand, alle potenziellen `Volksfeinde´ zu erkennen." Armin Nolzen, Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 57 (2009) "ein wichtiger Beitrag zur Sozial- und Herrschaftsgeschichte des NS-Regimes." Martin Moll, Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Bd. 126, 2009 "eine ganz hervorragende Arbeit, die gute Lesbarkeit und akribische Quellenauswertung verbindet." Marc Buggeln, sehepunkte