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Elite - viele rümpfen bei diesem Begriff die Nase. Und das zu Recht, denn gerade in jüngster Vergangenheit erschütterte eine Reihe von Skandalen das Vertrauen in Unternehmenslenker und Staatsmänner. Aber ohne eine Elite geht es nicht. Um auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen zu können, brauchen wir die erfolgreichen Macher in Politik,Wirtschaft, Kultur oder Sport, die das Land auf der Grundlage von Werten und Verantwortung führen. Daniel F. Pinnow erklärt das deutsche Unbehagen gegenüber seinen Eliten in einem historischen Zusammenhang und wirbt für die Notwendigkeit eines neuen…mehr

Produktbeschreibung
Elite - viele rümpfen bei diesem Begriff die Nase. Und das zu Recht, denn gerade in jüngster Vergangenheit erschütterte eine Reihe von Skandalen das Vertrauen in Unternehmenslenker und Staatsmänner. Aber ohne eine Elite geht es nicht. Um auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen zu können, brauchen wir die erfolgreichen Macher in Politik,Wirtschaft, Kultur oder Sport, die das Land auf der Grundlage von Werten und Verantwortung führen.
Daniel F. Pinnow erklärt das deutsche Unbehagen gegenüber seinen Eliten in einem historischen Zusammenhang und wirbt für die Notwendigkeit
eines neuen Elite-Verständnisses. Dieses setzt Persönlichkeiten voraus, die Werte wie Redlichkeit, Ehre und Selbstbewusstsein hochhalten und sich für die sozialen Belange der Gesellschaft engagieren, damit sie als Vorbilder akzeptiert werden. "Elite ohne Ethik?" wagt den Versuch, das Bild der neuen Führungsgeneration zu zeichnen - durchaus mit Optimismus. Denn es gibt sie bereits, die Klinsmänner, Merkels oder Wiedekings, die zupacken und sich ihrer Verantwortung bewusst sind."Elite"muss neu gedacht und mit Inhalten gefüllt werden: Dazu leistet Pinnow einen wichtigen Beitrag.
Für ein neues Verständnis unserer Eliten.
Für diejenigen, die eine Elite noch mit Werten verbinden.
Autorenporträt
Daniel F. Pinnow zählt zu den namhaften Managementexperten im deutschsprachigen Raum. Seit 1997 ist er Geschäftsführer der Akademie für Führungskräfte der Wirtschaft GmbH. Er ist Trainer und Coach für Top-Führungskräfte und hat einen Lehrauftrag für Personalführung und HR-Management an der TU München.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 24.01.2009

Wer ein Überflieger wird – und wer nicht
Wesentlich für das Selbstverständnis der US-Amerikaner ist die Definition ihres Landes als eines der unbegrenzten Möglichkeiten: „Wer begabt und fleißig genug ist, seine Chancen zu nutzen, kann es auch heute noch vom Tellerwäscher zum Millionär bringen.” Diese Vorstellung attackiert das neue Buch des Bestsellerautors Malcolm Gladwell Überflieger. Warum manche Menschen erfolgreich sind – und andere nicht. Die Geschichte von Selfmade-Männern ist nur ein Märchen, meint Gladwell. Er knöpft sich Unternehmer, Topanwälte, Musikstars und Software-Entwickler vor und analysiert, warum der so beliebte Mythos vom selbstbestimmten Aufstieg oberflächlich und falsch ist: „Erfolg lässt sich nicht als Ergebnis persönlicher Anstrengungen erklären. Niemand kommt aus dem Nichts.”
Schon gar nicht Profisportler. Im Eishockey etwa ist der Stichtag zur Zulassung für eine Altersgruppe der 1. Januar. Ein Junge, der im Januar zehn Jahre alt wird, spielt also in einer Mannschaft mit Jungen, von denen viele dieses Alter erst Monate später erreichen. Das Januarkind ist also einfach größer und stärker als die jüngeren Kinder, wirkt daher begabter, wird öfter aufgestellt und landet in der Fördergruppe. Die Statistik gibt Gladwell Recht: In ganz Nordamerika ist kaum ein Profi-Eishockeyspieler später als im März geboren. Ähnliche Verzerrungen herrschen in der Schule. Statistische Untersuchungen zeigen: Von zwei gleich intelligenten Kindern, von denen eines zu Beginn und das andere zum Ende seines Jahrgangs geboren wurde, erreicht das ältere zwischen 80 und 100 Prozent, das jüngere zwischen 60 und 80 des Leistungsspektrums. Das kann bedeuten, dass sich das ältere Kind für ein Förderprogramm qualifiziert und das jüngere nicht. An den Unis setzt sich das Muster fort: Die jüngste Gruppe eines Jahrgangs bleibt gegenüber der ältesten um etwa 11,6 Prozent unterrepräsentiert.
Doch nicht alles ist schicksalsbestimmt. Betrachtet man Konservatorien, so kommt heraus, dass Elitemusiker im Alter von 20 Jahren bereits etwa 10000 Stunden geübt haben. „Im Gegensatz dazu kamen die ,guten‘ Studierenden nur auf etwa 8000 Stunden Spielpraxis und die künftigen Musiklehrer auf knapp über 4000”, schreibt Journalist Gladwell. Mit dieser Erkenntnis analysiert er die Karrieren von Bill Gates, Bill Joy und den Beatles. Jeder einzelne dieser Überflieger hatte das Glück, dass er die nötigen 10000 Stunden auch leisten konnte. Wer etwa schon als Kind jobben muss, hat zum Geigespielen oder Programmieren meist keine Zeit.
Der Rest ist Erziehung: Kinder, die zu Hause Bücher vorfinden und lernen, ihre Ideen überzeugend zu formulieren, haben später die Nase vorn. Wir wollen es uns nicht eingestehen, meint Gladwell, aber Erfolg ist im Grunde nur ein akkumulierter Vorteil: „Erfolgreiche Menschen arbeiten sich nicht von allein nach oben. Es spielt eine ganz entscheidende Rolle, wo sie herkommen. Sie sind immer das Produkt ihrer Umwelt und ihrer Umstände.”
Gladwells Buch ist zutiefst unamerikanisch und dennoch oder gerade deswegen in den USA ein Bestseller. Den meisten Europäern wird die These, dass Erfolg nur auf individueller Leistung beruht, ohnehin spanisch vorkommen. Dennoch ist das Buch auch diesseits des Atlantiks lesenswert. Weil es eine gefühlte Wirklichkeit in Fakten verankert und weil es immer nutzt, über die Grundlagen eigenen und fremden Erfolgs nachzudenken. Manche Erkenntnisse wirken tröstlich, andere inspirierend, denn Überflieger sind am Ende alles andere als Überflieger. Das macht sie ein wenig menschlicher und uns Normalsterbliche ein wenig machtvoller – der Rest ist offenbar Glückssache. Barbara Bierach
Zum Thema
Die Elite von morgen
Julia Friedrichs: Gestatten: Elite. Auf den Spuren der Mächtigen von morgen. Hoffmann und Campe, Hamburg 2008, 256 Seiten, 17,95 Euro.
Die Journalistin Friedrichs hat an Elite-Instituten recherchiert. Sie taucht ein in eine Welt, in der Menschen, die weniger als siebzig Stunden pro Woche arbeiten, „Minderleister” heißen.
Welche Werte?
Daniel F. Pinnow: Elite ohne Ethik? Die Macht von Werten und Selbstrespekt. Frankfurter Allgemeine Buch, Frankfurt, September 2007, 196 S., 24,90 Euro.
Autor Pinnow analysiert – mit Blick auf die deutsche Geschichte – das Unbehagen gegenüber Eliten und diskutiert den Anspruch, moralisch zu handeln.
Wirtschaftsbuch
Malcolm Gladwell:
Überflieger. Warum manche Menschen erfolgreich sind – und andere nicht. Campus Verlag 2008,
256 Seiten, 19,90 Euro.
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