Bachelorarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Politik - Region: Mittel- und Südamerika, Note: 1,3, Universität Kassel, Sprache: Deutsch, Abstract: "Gehe nicht, wohin der Weg führen mag, sondern dorthin, wo kein Weg ist, und hinterlasse eine Spur" (Jean-Paul Friedrich Richter 1763 - 1825). Diese Worte beschreiben meiner Meinung nach den Weg, den Eduardo Frei und Salvador Allende mit ihren Zielen in der Agrar- und Kupferpolitik gegangen sind. In Chile, einem Land, welches durch die Kolonisation der Spanier seit dem 16. Jhd. geprägt wurde, versuchten beide einen gesellschaftlichen Wandel durch ehrgeizige Reformvorhaben zu realisieren. Immer wiederkehrende Schwierigkeiten in der Neuordnung der Agrar- und Kupferpolitik ließen sie von ihren Bemühungen nicht abbringen. Dabei bildete der parlamentarische Weg einer Gesetzes- und Verfassungsänderung nur einen Aspekt der politischen Auseinandersetzung. Auf der einen Seite versuchten politische Eliten aus Chile die Verabschiedung der Reformvorhaben zu verhindern. Auf der anderen bauten inter- sowie transnationale politische Eliten außenpolitischen Druck auf, um auf diese Weise die Reformvorhaben zu erschweren. Auch auf außerparlamentarischer Ebene wurden beide Präsidenten mit einer ablehnenden Haltung von Teileliten konfrontiert. Woran lässt sich dieses Haltung der Eliten erklären? Befürchteten konservative Landherreneliten in der Agrarreform die Zerstörung ihrer gesellschaftlichen Stellung? Sahen hingegen wirtschaftliche Eliten ihr Kapital gefährdet? In dieser Abschlussarbeit werde ich versuchen, die genaueren Umstände der Agrar- und Kupferpolitik zu beleuchten. Dabei soll der inhaltliche Teil der politischen Debatte aufgezeigt sowie die Planung der Umverteilung und ihre letztendliche Durchführung untersucht werden. Ebenso wie die Umstände näher erörtert werden sollen, werde ich auch die Ergebnisse der Agrar- und Kupferpolitik untersuchen. Entsprachen sie den gesetzten Erwartungen oder konnten nur Teil- oder Etappenziele erreicht werden? Im Kern dieser Arbeit geht es um nationale sowie inter- und transnationale Eliten und deren Möglichkeiten, Einfluss auf die Umverteilungspolitik zu nehmen. Es soll geklärt werden, inwieweit die Eliten bereit waren, die Konsequenzen ihres Handelns zu tragen. Waren sie sich über die möglichen Folgen im Klaren und bereit, für sie einzustehen oder stellten sie ihre Interessen über gesamtgesellschaftliche Ziele, sodass auch negative Konsequenzen für sie als eine notwendige Komponente betrachtet wurden?
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