Sie war und bleibt der Paradiesvogel unter den Pariser Couturiers: Schillernd, shocking - wie sie auch eines ihrer Parfums taufte - und exzentrisch aus Lust, Laune und Überzeugung. Elsa Schiaparelli (1890-1973), gebürtige Römerin, Freundin der Dadaisten und Surrealisten und selbst Schöpferin von wundersamen Kunstwerken aus Stoff, Imagination und Inspiration, schrieb in der Zeit zwischen den Kriegen ein Kapitel Modegeschichte, das zu den originellsten und poetischsten der Haute Couture zählt. Als sie sich 1922 in Paris niederläßt - frisch geschieden, mittellos und eine dreijährige Tochter am Rockzipfel-, findet sie im Kreis der Avantgarde-Künstler nicht nur rasch Aufnahme, sondern auch ein Klima vor, das ihre verwegene, verspielte, jedenfalls unerschöpfliche Phantasie zum Handeln beflügelt: Auf ihren ersten sellbstentworfenen Pullovern flattern kunstvolle Schmetterlinge, die Knöpfe ihrer Kostüme sind Miniaturskulpturen in Form von Hummern, Krebsen oder Zikaden, ihr größter Erfolg i n Sachen Accessoires ist der berühmte kleine Schuh-Hut. Cocteau zeichnet die poetischen Motive, mit denen sie ihre Abendkleider besticken läßt, Dali denkt sich die "Telephon-Tasche" mit goldener Wählscheibe auf schwarzem Samt aus, Elsa Triolet und Louis Aragon entwefen für eine ihrer Kollektionen ein Collier aus Aspirintabletten. . . Die liebenswerten Verrücktheiten der "Schiap" feierten ihre größten Triumphe in den exaltierten Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg: Wiederaufbau; Restauration und Diors New Look schufen ein Klima, das schöngeistigen Paradisvögeln ihrer Art selten zuträglich ist. 1954 schloß Elsa Schiaparelli ihren Salon an der Place Vendome, zog sich zurück und schrieb ihre Memoiren: "Shocking Life".
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