Das Jahr des Erscheinens dieses Buches ist zugleich das Jahr des 150. Geburtstages der größten deutschen Dichterin des 20. Jahrhunderts, Else Lasker-Schüler. Erstmalig befasst sich eine Dissertation in ausführlicher Weise mit der musikalischen Rezeption ihres lyrischen Werkes und legt ein Kompositionen-Corpus mit mehr als 1.800 Kompositionen vor, die zwischen 1904 und 2018 von mehr als 400 Komponisten geschaffen wurden und den Kern der Arbeit bilden. Die Arbeit erschließt insbesondere Sängerinnen und Sängern sowie Gesangspädagogen und -dozenten eine Quelle von bisher nicht bekanntem Ausmaß. Angabe der Quellen, manchmal aus entlegenen Nachlässen, oft von Manuskripten, die die Komponisten zur Verfügung stellten, erleichtern die Beschaffung, wenn sie sich nicht schon im Else-Lasker-Schüler-Archiv des Verfassers befinden, das mit mehr als 900 Partituren und weit mehr als 100 Tonaufzeichnungen als einzigartig gelten darf und der interessierten Fachwelt offensteht. Neben einer Vielzahl unbekannter oder wenig bekannter Komponisten, die z. T. auch größere und zyklische Werke von beachtlicher Qualität schrieben, beinhaltet es Werke arrivierter Komponisten wie Paul Hindemith, Wolfgang Rihm, Dieter Schnebel, Sofia Gubaidulina, Luca Lombardi und Theodor W. Adorno. Darüber hinaus exponiert die Arbeit die außergewöhnliche Lyrik der Dichterin insbesondere in Hinblick auf die Musikalität ihrer Sprache und exemplifiziert dies an vielen Beispielen und Interpretationen für alle an der Lyrik der Dichterin Interessierte. Ein eigener Buchteil stellt sodann im Portrait 30 Komponisten und ihre Werke in Analysen im Einzelnen vor. Dies alles soll neugierig machen und Lust erzeugen auf eigene musikalische Entdeckungen.