Der Architekt Emanuel von Seidl steht in der heutigen Einschätzung immer etwas im Schatten seines älteren Bruders Gabriel, aber in der Prinzregentenzeit gehörte er zu den vielbeachteten Vertretern jenes Münchner Künstlertums, das damals das gesellige Leben der Stadt prägte. Er schuf nicht nur für das Stadtbild bestimmende Bauten, sondern gestaltete auch Interieurs, Parkanlagen - wie den Tierpark Hellabrunn - oder richtete öffentliche Feste aus. Im Villenbau hat sein Werk überregionale Bedeutung. Die Arbeit bietet einen Überblick über das Leben und Gesamtwerk Emanuel von Seidls, das an die 180 Objekte umfaßt. Den Schwerpunkt bilden 56 im In- und Ausland errichtete Villen und Landhausbauten. Die Analyse dieser Bauten mit Parkanlagen und Inneneinrichtungen leistet einerseits einen Beitrag zum Thema der Villa als Bauaufgabe der Gründerzeit, andererseits wird auch eine Typologie der Charakteristika dieses Architekten erstellt. Die stilistische Entwicklung Seidls, die vom Historismus über den Jugendstil und Neo- klassizismus bis in die Nähe der Neuen Sachlichkeit reicht, läßt sich am Beispiel seiner Villen exemplarisch belegen. Besondere Beeinflussung erfuhr der Villenbau durch die englische Landhausarchitektur, die Seidl auf deutsche Verhältnisse umsetzte. Der ausführliche Katalog dokumentiert die Wohnhäuser in zahlreichen Abbildungen, auch der Erbauungszeit. Dabei wird auf die Baugeschichte und die Bauherren ebenso eingegangen wie auf Lage, Interieur und stilistische Analyse.
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