Migration ist kein neues Phänomen. Seit Jahrtausenden sind Menschen auf der Suche nach einem besseren Leben. Ohne Wanderungen gäbe es keine Kulturentwicklung. Ist die Migration heute als das genaue Gegenteil, als Katastrophe zu sehen? Die Auswirkungen auf das Gastland wurden in der Forschung vielfach behandelt. Was aber geschieht in dem Entsendeland? Welche Konsequenzen hat eine starke Emigration auf die Abstammungsgesellschaft? Welche Vorteile ziehen die Menschen aus der Migration? In dieser Arbeit wird die sozioökonomische Problematik des Sendelandes Mexiko am ausgesuchten Beispiel des Dorfes El Mandho im zentralmexikanischen Bundesstaat Hidalgo analysiert. Durch Auswertung qualitativer Interviews mit Frauen verschiedenen Alters aus dem Dorf, soll die Situation der ländlichen Bevölkerung aufgezeigt werden. Dabei werden in erster Linie die Auswirkungen der Migration auf die Familie betrachtet. Anschließend werden das Dorf und die soziale Kohärenz dieser indigenen Gemeinschaft näher beleuchtet. Über den Mikrokosmos des Dorfes wölbt sich ein gesamtstaatliches Problem: Wie können die Transferzahlungen dazu beitragen, eine Eigeninitiative zur ländlichen Entwicklung anzustoßen?