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Der Präsident der Reichskammer der Bildenden Künste in Berlin untersagt Emil Nolde 1941 »mit sofortiger Wirkung jede berufliche Betätigung auf den Gebieten der bildenden Kunst«. »Als dieses Mal- und Verkaufsverbot ankam, stand ich mitten im schönsten, produktiven Malen. Die Pinsel glitten mir aus den Händen«, erinnert sich Nolde. »Mit einem Schwert über dem Kopf hängend, waren mir Bewegung und Freiheit genommen.« In einer entlegenen Kammer seines Hauses in Seebüll malt Nolde während der Jahre seiner Ächtung weiter. Ungemalte Bilder - nennt er die kleinformatigen Aquarelle und Gouachen, die…mehr

Produktbeschreibung
Der Präsident der Reichskammer der Bildenden Künste in Berlin untersagt Emil Nolde 1941 »mit sofortiger Wirkung jede berufliche Betätigung auf den Gebieten der bildenden Kunst«. »Als dieses Mal- und Verkaufsverbot ankam, stand ich mitten im schönsten, produktiven Malen. Die Pinsel glitten mir aus den Händen«, erinnert sich Nolde. »Mit einem Schwert über dem Kopf hängend, waren mir Bewegung und Freiheit genommen.«
In einer entlegenen Kammer seines Hauses in Seebüll malt Nolde während der Jahre seiner Ächtung weiter. Ungemalte Bilder - nennt er die kleinformatigen Aquarelle und Gouachen, die manchmal kaum größer als eine Handfläche sind. Über 1300 Ungemalte Bilder entstehen zur Zeit des Malverbots. »Diese kleinen Blätter haben mir als Mensch und Maler viel Freude gegeben. Immer wieder, fast ohne es zu wissen, stand ich dabei, mich durch neu Erfundenes überraschend.«
Die Ausstellung zeigt über 100 der "Ungemalten Bilder" die meisten von ihnen zum ersten Mal - sowie ausgewählte Ölbilder, die vor und nach dem Malverbot entstanden sind.

Das legendäre Spätwerk - mit mehr als 50 unveröffentlichten Arbeiten
Autorenporträt
Emil Nolde, 1867-1956, Hauptvertreter des deutschen Expressionismus. Nach einer Ausbildung als Möbelzeichner und Holzschnitzer arbeitete Nolde als Lehrer an der Kunstgewerbeschule in St. Gallen. Von 1906-07 Mitglied der Brücke in Dresden. Im Dritten Reich war Nolde als 'entarteter' Künstler verfemt und wurde 1941 mit einem Malverbot belegt.

Manfred Reuther, geboren 1944, Studium an der Kunstakademie Düsseldorf sowie an den Universitäten Marburg und Tübingen. Promotion über das Frühwerk Emil Noldes. Lehrtätigkeit als Kunsterzieher, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Nolde Stiftung Seebüll, seit 1992 deren Direktor. Veröffentlichungen über das Leben und Werk des Malers Emil Nolde, den deutschen Expressionismus und zeitgenössische Kunst.