“Emil und die Kobolde“ von Christopher Bünte, ist eine fabelhafte Koboldgeschichte, angelehnt an ein bekanntes Märchen.
Der junge Emil ist ein braver, gut erzogen aber stinklangweiliger Typ an dem bis auf seine Knickerbockershose nichts besonders scheint. Vermutlich ist er sogar der
langweiligste Junge in ganz Piefingen, der ausserdem von seinen Eltern einen Schlüssel um den Hals gehängt…mehr“Emil und die Kobolde“ von Christopher Bünte, ist eine fabelhafte Koboldgeschichte, angelehnt an ein bekanntes Märchen.
Der junge Emil ist ein braver, gut erzogen aber stinklangweiliger Typ an dem bis auf seine Knickerbockershose nichts besonders scheint. Vermutlich ist er sogar der langweiligste Junge in ganz Piefingen, der ausserdem von seinen Eltern einen Schlüssel um den Hals gehängt bekommt hat, da sie wenig Zeit für ihn haben. Doch als vier garstige Kobolde in sein Leben treten und in der Wohnung für jede Menge Chaos, Verwüstung und Unruhe sorgen ist Emil sichtlich beunruhigt. Denn seine Eltern geben ihm die Schuld für das angestellte Chaos, überlegen ihn zu einem Psychiater zu schicken oder schlimmer noch auf einer Autobahnraststätte auszusetzen. Das möchte Emil um jeden Preis verhindert und beschliesst etwas gegen die Eindringlinge zu unternehmen. Er sucht Rat bei der kleinen Ürmina, die im Komposthaufen im Garten wohnt und hofft das sie ihm weiterhelfen kann.
Christopher Bünte hat mit Emil einen eher unscheinbaren Jungen erschaffen, der mit dem auftauchen vier garstiger Kobolde nicht nur drei Prüfungen bestehen muss, sondern auch über sich hinauswächst. Angelehnt ist die Handlung an eine altbekannte Sage, die Thematisch in Richtung Comic und Fantasy geht. Denn neben den vier unruhestiftenden Kobolden, gibt es auch ein Irrlicht, bzw. eine gute Fee die im Komposthaufe im Garten hinter Emils Haus wohnt und ein alter mysteriöser Mann der magische Kräfte zu besitzen scheint.
Insgesamt sind die Charaktere aber sehr gut im Detail beschrieben, die man sich vor dem inneren Auge sehr bildhaft vorstellen kann. Auch der Verlauf der Handlung der die Sage des Rumpelstilzchen neu interpretiert nimmt verständlich und kinngerecht ihren Lauf. Die Geschichte lässt sich total gut vorlesen, denn man fühlt sich beim Vorlesen ein klein wenig wie ein Geschichtenerzähler, da man als Leser mehrfach angesprochen wird und die Geschichte somit einen persönlichen Touch bekommt. Auch fühlt man sich mit einbezogen, es werden Fragen offen dargelegt die man sich kurz vorher ebenfalls gestellt hat. Nur das Ende, das vielleicht auf eine mögliche Vorstellung schliessen lässt und Raum für eigene Interpretationen lässt, waren im Gesamten zu offen gehalten, das wir gerne beantwortet gehabt hätten.
Die Schreibweise ist zwar leicht, und locker aber anfangs doch etwas gewöhnungsbedürftig, an die man sich aber nach wenigen gelesenen Seiten schnell gewöhnt.
Obwohl der Erzählstil etwas altertümlich, leicht hochtrabend, geschwollen erscheint, passt die Erzählweise doch ganz gut zum Gesamtkonzept der Geschichte. Denn auch hier wird man in einem Erzählsprung in eine bereits vergangene Zeit, ins Jahr 1858 versetzt, wo Kaiser herrschten und in Schlössern residierten.
Insgesamt eine mitreisend und ganz liebevoll ausgearbeitete Geschichte mit Kobolden, einer Fee und einem Jungen auf der Suche nach sich selbst ist. Empfehlenswert für Kinder ab einem Lesealter von neun Jahren, zum Vor oder Selbstlesen, die gerne Fantasy und Comic mögen.