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Das Emissionshandelssystem wurde geschaffen, weil der dringende klimarelevante Handlungsbedarf ein Einschreiten seitens der Politik erforderte. Ein Temperaturanstieg um 6,4 Grad Celsius bis zum Jahr 2100 und ein Ansteigen des Meeresspiegels um 79 cm, das ist die schlimmste Vorhersage von insgesamt sechs Szenarien des neuen UN-Klimaberichtes, der am 2. Februar 2007 vom Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) in Paris veröffentlicht wurde. Auf Grundlage des Grünbuchs erkannte der Europäische Rat die besondere Bedeutung des europäischen Programms zur Klimaänderung an und unterstrich die…mehr

Produktbeschreibung
Das Emissionshandelssystem wurde geschaffen, weil der dringende klimarelevante Handlungsbedarf ein Einschreiten seitens der Politik erforderte. Ein Temperaturanstieg um 6,4 Grad Celsius bis zum Jahr 2100 und ein Ansteigen des Meeresspiegels um 79 cm, das ist die schlimmste Vorhersage von insgesamt sechs Szenarien des neuen UN-Klimaberichtes, der am 2. Februar 2007 vom Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) in Paris veröffentlicht wurde. Auf Grundlage des Grünbuchs erkannte der Europäische Rat die besondere Bedeutung des europäischen Programms zur Klimaänderung an und unterstrich die Dringlichkeit konkreter Maßnahmen auf Gemeinschaftsebene für ein System zum Handel mit Treibhausgasemissionszertifikaten. Hintergrund der europäischen Richtlinie 2003/87/EG, die im Oktober 2003 in Kraft getreten ist und die rechtliche Grundlage des europäischen Emissionshandelssystem bildet, ist das Bestreben, die im Kyoto-Protokoll vereinbarten Reduktionsverpflichtungen gemeinschaftlich zu erfüllen. Damit wurden die Rahmenbedingungen für den europaweiten Emissionshandel auf Unternehmensebene von der Europäischen Union geschaffen, womit bessere Wettbewerbsbedingungen und ein höherer wirtschaftlicher Nutzen erzielt werden sollen. Die Europäische Union begibt sich 1998 mit der Verabschiedung des Burden-Sharing-Agreement (Lastenverteilungsplan) in eine Vorreiterrolle. Insgesamt sollen die Treibhausgasemissionen in der Europäischen Union bis 2012 um 8 Prozent gesenkt werden. Deutschland hat sich dazu verpflichtet, seine Treibhausgasemissionen um 21 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren. Die Gesamtmenge der Zertifikate ist begrenzt, um die Reduktionsziele zu erreichen und richtet sich nach den jeweiligen nationalen Zuteilungsplänen (Nationaler Allokationsplan). Um die Verwirklichung der Reduktionsverpflichtungen der einzelnen Mitgliedsstaaten zu erleichtern, wurde eine Verknüpfung zwischen dem Europäischen Emissionshandelssystem und den flexiblen Kyoto-Mechanismen, die Linking Directive geschaffen. Dadurch entsteht für die Unternehmen und auch für jene, die nicht vom Emissionshandelssystem erfasst werden, die Möglichkeit, durch projektbezogene Mechanismen Emissionsminderungen im Ausland durchzuführen und Emissionsgutschriften zu erzeugen, die dann zur Erfüllung ihrer Verpflichtungen dienen oder gehandelt werden können.
Staatlicherseits wird das Recht auf die Emission in Bruchteile der Emissionsgesamtmenge aufgespalten und in Form von Emissionszertifikaten verbrieft. Es ist an den unternehmenspolitischen Entscheidungen gelegen, inwieweit Zukäufe, Verkäufe oder der Verbrauch für die eigenen Emissionen erfolgen. Ein Zertifikatspreis, der höher liegt als die Emissionsvermeidungskosten, wird das unternehmerische Bestreben hervorrufen, Emissionen zu vermeiden. Liegt der Zertifikatspreis dagegen unter den Grenzvermeidungskosten der Emissionen, wird der Zukauf von Emissionszertifikaten vorgenommen. Die Möglichkeit von technischen Innovationen spielt inden unternehmerischen Überlegungen ebenfalls eine wichtige Rolle. Nutzen viele Unternehmen die Möglichkeit der technischen Innovation, um den Zukauf von Zertifikaten zu vermeiden, orientiert sich der Marktpreis nach unten und weitere Anreize in Emissionsvermeidungen gehen verloren. Um dem entgegen zu wirken, ist dann eine Verknappung der Zertifikatsmenge erforderlich.
Der enorme Vorteil dieses Emissionshandelssystems liegt in seiner dynamisch-potentiellen Ausbaufähigkeit, da auch andere Länder den Handel mit CO2-Emissionen in ihre ökonomische Wertschöpfungskette integrieren können, weiterhin lässt sich der Handel auf die anderen Treibhausgase ausdehnen. Es wird in Zukunft systemimmanent sein, höhere Reduktionsverpflichtungen einzugehen, die die Treibhausgasemissionen nachhaltig verringern und somit effizient der globalen Temperaturerhöhung entgegenzusteuern.