„Emma“ ist ein Roman von Jane Austen. Er erschien 1816 und wurde 2020 als Schmuckausgabe vom Coppenrath Verlag neu verlegt.
Emma ist eine junge Dame aus vornehmem Haus. Während sie selbst von einer Hochzeit und der Liebe im Allgemeinen absieht, so schmiedet sie doch gern selbige für Freunde und
Bekannte. Dass sie mit ihren Plänen dabei nicht immer zum Wohl der Betroffenen handelt, wird ihr leider…mehr„Emma“ ist ein Roman von Jane Austen. Er erschien 1816 und wurde 2020 als Schmuckausgabe vom Coppenrath Verlag neu verlegt.
Emma ist eine junge Dame aus vornehmem Haus. Während sie selbst von einer Hochzeit und der Liebe im Allgemeinen absieht, so schmiedet sie doch gern selbige für Freunde und Bekannte. Dass sie mit ihren Plänen dabei nicht immer zum Wohl der Betroffenen handelt, wird ihr leider erst spät klar und auch ihre eigenen Gefühle entdeckt sie nur langsam…
Ich habe bisher eigentlich nur in der Schule klassische Literatur gelesen und war hier nur selten von ihr überzeugt. Vor einigen Jahren las ich dann mal „Sturmhöhe“ und auch „Stolz und Vorurteil“, allerdings tat ich mich auch da noch sehr schwer mit der Lektüre. Nun habe ich die wundervolle Schmuckausgabe von „Emma“ zu Ostern bekommen und bin nicht nur vom Design, sondern auch vom Inhalt überzeugt.
Zunächst finden sich allerlei wunderschöne Illustrationen von Marjolein Bastin, dazu gibt es tolle Beilagen in Form von Rezeptkärtchen, Karten, Zeitungsausschnitten und Briefen, die so angeordnet sind, dass sie zur Geschichte passen! Am Ende des Buches gibt es dann noch ein Nachwort über Jane Austen, welches ebenfalls sehr interessant ist.
Doch nun zur eigentlichen Geschichte. Protagonistin Emma ist intelligent, aber auch reich und recht von sich selbst überzeugt. Ihren Willen setzt sie in der Regel durch und ihre eigenen Moralvorstellungen sind natürlich stets die Richtigen. Zwar hat sie in ihrem Handeln stets die besten Absichten, deutet aber die Zusammenhänge nicht immer korrekt und bereitet durch ihre Aktionen letztlich doch so manchen Kummer. Diese Eigenschaften scheinen zunächst sehr unsympathisch, insgesamt ist Emma aber genau das nicht. Sie agiert nie boshaft und wünscht eigentlich nur das Beste für alle und ist gerade durch diesen Wunsch und auch die Fähigkeit, über sich selbst kritisch zu denken, wenn ihr jemand Anlass dazu gibt, ehrt sie.
Sie ist überzeugt davon, niemals zu heiraten. Es wäre sowieso ausgeschlossen, ihren Vater allein zurück zu lassen und auch so sind nun einmal Hochzeiten etwas Schönes, aber für Emma selbst einfach nicht denkbar. Umso lieber schmiedet sie also Pläne für andere und beteiligt sich rege am Klatsch und Tratsch der gehobenen Gesellschaft Highburys. Dieser bildet dann auch den Hauptteil des Romans und dreht sich letztlich nur um Verbindungen zwischen Mann und Frau. Dabei muss natürlich jede Verbindung aufs kleinste Detail geprüft werden und weder Herkunft, noch Mitgift oder Beschäftigung dürfen außer Acht gelassen werden.
Durch diese Schilderungen erkennt man, worauf es bei Hochzeiten damals ankam und dass es einfach eine andere Zeit war. Hochzeiten wurden nicht aus Liebe vollzogen, sondern maximal aus Zuneigung, die mit den richtigen Details einhergeht.
Insgesamt beschreibt Jane Austen ihre Figuren vortrefflich. Jede ist für sich eine Geschichte wehrt und auch der Humor bleibt nicht auf der Strecke. Gerade Miss Bates und Mr. Woodhouse bilden häufig einen Anlass zum Schmunzeln und auch die Gesprächsthemen und Handlungen im Allgemeinen bildeten aus der heutigen Sicht häufig einen Grund zum Lachen. Aus damaliger Sicht trafen sie allerdings wohl mehr als zu und spiegeln das Verhalten der besseren Gesellschaft wohl sehr gut.
Der Schreibstil passt zur damaligen Zeit und war für mich zunächst sehr gewöhnungsbedürftig. Redeweisen und Umgangsformen, sowie Satzbau und Sprechart waren für mich schwierig, mit der Zeit habe ich mich aber daran gewöhnt.
Eine wirkliche Überraschung bot die Handlung des Romans für mich nicht, einige Dinge, die erst am Ende aufgelöst wurden, erahnte ich schon recht früh. Trotzdem fand ich den Roman sehr unterhaltsam und habe ihn gern gelesen. Sterne möchte ich für einen solchen Klassiker nicht wirklich vergeben, ich empfehle ihn aber dringend und denke, dass gerade diese Romane ein Muss für uns Leseratten sind. Sie gehören einfach ins Repertoire und beschreiben Liebesgeschichten, die auch heute noch sc