Der Schwerpunkt dieses Buches liegt auf der Untersuchung von Emotionsarbeit als eine der Folgen der Kommerzialisierung der Hochschulbildung bei Hochschullehrern. Es wurden Tiefeninterviews geführt, um die Ansichten und Meinungen von Akademikern zur Emotionsarbeit selbst und zum Emotionsmanagement, zu Bewältigungsstrategien sowie zu ihrer Einstellung zur Kommerzialisierung der Hochschulbildung und zur Beziehung zwischen Dozenten und Studenten als Kunden und Dienstleistern zu untersuchen. Insgesamt zeigte sich, dass die befragten Dozenten den Kommerzialisierungsprozess in der Hochschulbildung und die derzeitigen Beziehungen zwischen Dozenten und Studierenden, die auf einer Partnerschaft und nicht auf wirtschaftlichen Erwägungen beruhen sollten, überwiegend negativ beurteilen. In Anlehnung an Hochschilds (1983) Rahmen für emotionale Arbeit wurde festgestellt, dass Akademiker vor allem in kurzen Interaktionen mit Studenten oberflächliches Handeln anwenden. Tiefes Handeln ist weit verbreitet, da Dozenten aufgrund der Art ihrer Tätigkeit dazu neigen, gezeigte Emotionen zu erleben. Es wurde auch festgestellt, dass Akademiker, wenn eine gute Beziehung zwischen Dozenten und Studenten erreicht wurde, von tiefem Handeln zu emotionaler Konsonanz übergehen können (kein Handeln an sich).