Gesundheit wird als ein umfassender Zustand des körperlichen, psychischen und sozialen Wohlbefindens verstanden. In diesem Beitrag wird neben dem traditionell untersuchten körperlichen und psychischen Wohlbefinden auch das soziale Wohlbefinden angesprochen, das heutzutage nur wenig erforscht ist. Eine der wichtigsten Theorien zur Erklärung der psychosozialen Risiken, die das Wohlbefinden und die Gesundheit beeinträchtigen, ist die Theorie der Arbeitsanforderungen und -ressourcen. Das allgemeine Ziel dieser Studie war die Überprüfung der Prämissen dieser Theorie in der Dimension des Motivationsprozesses. Die Ergebnisse zeigen, dass: a) eine hohe emotionale Aufmerksamkeit eine hohe Häufigkeit von positivem Affekt bei der Arbeit und in Paarbeziehungen und ein geringes allgemeines Wohlbefinden voraussagt, b) herausfordernde Anforderungen den positiven Affekt bei der Arbeit erhöhen, wenn die emotionale Klarheit hoch ist, während bedrohliche Anforderungen den positiven Affekt bei der Arbeit verringern, wenn die Aufmerksamkeit hoch ist, und c) positiver Affekt bei der Arbeit das allgemeine Wohlbefinden und die positive Affektivität in Paarbeziehungen voraussagt. Abschließend werden die Prämissen des Modells bestätigt und die wichtige vermittelnde Rolle des Affekts bei der Arbeit für die Vorhersage des Wohlbefindens herausgestellt.