Erhard Mergenthaler stellt ein neues Verfahren zur Beschreibung psychotherapeutischer Prozesse vor. Er benutzt dazu computergestützte Methoden zur lexikalischen Analyse von Verbatimprotokollen aus psychotherapeutischen Behandlungen. Ausgangspunkt seines Ansatzes ist der 'Therapeutische Zyklus', eine wohldefinierte Abfolge von vier Emotions/Abstraktions-Mustern. Die Muster sind definiert über das Auftreten von Emotionaler Tönung und Abstraktion in den verbalen Daten von Patient und Therapeut. Dem Muster 'Connecting', einer gleichzeitig starken Ausprägung beider Variablen, kommt dabei besondere Bedeutung zu. An einer Stichprobe von erfolgreichen und nicht erfolgreichen Patienten wird gezeigt, daß Patienten mit gutem Behandlungserfolg dieses Muster, das auch mit dem Begriff Einsicht in Verbindung gebracht wird, häufiger aufweisen. An einer Einzelfallstudie wird außerdem gezeigt, daß die Muster auch zum Auffinden von Schlüsselstunden aus einer Folge transkribierter Therapiegespräche geeignet sind. Aber auch Schlüsselmomente innerhalb von Therapiestunden lassen sich mit diesem Ansatz aufzeigen.