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Die Patientin schrieb beim Abschied auf den Beurt- lungsbogen über den Klinikaufenthalt: "Es fällt trotz aller Fürsorge schwer, sich in seiner Hilflosigkeit wi- fremden Menschen komplett anzuvertrauen". Wir sollen und wollen möglichst den "ganzen Menschen" beh- deln, nicht nur kranke Organe. Das gelingt nicht immer, es gibt kein einfaches Rezept. Ich habe mich immer von den aktuellen Umständen leiten lassen und mein Verhalten nach bestem Wissen und Gewissen ausgerichtet. Jeder, der mit Kranken zu tun hat, wird auf diese Weise sein Bestes geben. Davon bin ich überzeugt. Warum schreibe ich dann…mehr

Produktbeschreibung
Die Patientin schrieb beim Abschied auf den Beurt- lungsbogen über den Klinikaufenthalt: "Es fällt trotz aller Fürsorge schwer, sich in seiner Hilflosigkeit wi- fremden Menschen komplett anzuvertrauen". Wir sollen und wollen möglichst den "ganzen Menschen" beh- deln, nicht nur kranke Organe. Das gelingt nicht immer, es gibt kein einfaches Rezept. Ich habe mich immer von den aktuellen Umständen leiten lassen und mein Verhalten nach bestem Wissen und Gewissen ausgerichtet. Jeder, der mit Kranken zu tun hat, wird auf diese Weise sein Bestes geben. Davon bin ich überzeugt. Warum schreibe ich dann dieses Buch? Weil ich auch üb- zeugt bin, dass das "Beste" gelegentlich noch besser sein könnte. Fachlich, in seinem Spezialgebiet bildet sich jeder so gut weiter, wie er kann. Aber wer liest dann noch zusätzlich ein Lehrbuch der Psychologie oder einschlägige Fachzeitschriften, um dem ganzen Menschen gerecht werden zu können, um also dessen seelische Nöte sicherer zu erkennen und um sein eigenes Verhalten besser darauf abstimmen zu können? Erst seit ich im Ruhestand bin, kann ich das. Zugegeben, ich habe diese vielen Fachbücher mit den - gen des Klinikers gelesen, und ich möchte im Folgenden nur das diskutieren, was man nach meiner Erfahrung im Krankenhausa- tag benötigt. Es gibt vieles Interessantes zu berichten. Auch will ich versuchen, es so schildern, dass man es sich leicht einprägen und sogleich nutzen kann. VIII Vorwort Es erwarte also keiner, dass ich aus meinen Leserinnen und - sern perfekte Fachpsychologen machen möchte.
Autorenporträt
Prof. Dr. med. Wolfgang Seidel war bis zu seiner Emeritierung Chefarzt für Allgemeinchirurgie am Lehrkrankenhaus der Universität Tübingen in Sindelfingen. Er habilitierte 1967 in München mit einer Arbeit über künstliche Herzklappen. Später arbeitete und forschte er als Oberarzt und Vertreter des Klinkleiters an der Chirurgischen Universitätsklinik in Marburg. Insgesamt veröffentlichte er mehr als 100 wissenschaftliche Arbeiten sowie das Spektrum-Sachbuch Emotionale Kompetenz. Für Seidel hatte die Psychologie am Krankenbett immer einen besonders hohen Stellenwert und war wichtiger Gegenstand seiner Fortbildungsveranstaltungen. Fußend auf seiner langjährigen Erfahrung als ärztlicher Direktor einer Klinik mit 1000 Mitarbeitern arbeitet er als freier Mitarbeiter im Management-Training.