Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Soziologie, FernUniversität Hagen, Sprache: Deutsch, Abstract: In Deutschland verlassen jährlich mehr als 50.000 junge Erwachsene die Schule ohne einen Hauptschulabschluss und mehr als 1,5 Mio. Menschen zwischen 25 und 34 Jahren gelingt es nicht, einen Ausbildungsabschluss zu erwerben. Das Problem lässt sich in vielen Fällen auf eine fehlende Chancengleichheit zurückführen. Ob jemand in der Schule erfolgreich ist, hängt oft vom jeweiligen familiären Hintergrund ab. Bedeutet Armut demzufolge ein erhöhtes Bildungsrisiko für Kinder und Jugendliche?Man spricht von primären und sekundären Effekten der sozialen Herkunft, welche die Bildungschancen beeinflussen. Kinder aus höheren sozialen Schichten werden durch gezielte Förderung, Erziehung und Ausstattung besser auf die Ansprüche der Schule vorbereitet als Arbeiterkinder und können somit bessere Schulleistungen verbuchen. Zum anderen werden die Bildungsentscheidungen häufig abhängig von den ökonomischen Ressourcen der Familien gefällt, weshalb Kinder aus Arbeiter- oder Erwerbslosenfamilien seltener eine weiterführende Schule besuchen. (vgl. Becker, Lauterbach 2010, S. 16) Selbst die wenigen Jugendlichen, die trotz ihrer sozialen Benachteiligung eine Hochschulberechtigung erlangen, nehmen seltener ein Studium auf. Auch ein Zusammenhang zwischen Studienabbruch und sozialer Herkunft lässt sich in vielen Fällen erkennen. Dennoch gibt es einige Jugendliche die diese ungleichen Chancen überwinden und denen ein Aufstieg von "unten nach oben" in der Sozialstruktur gelingt. Mit einem jungen Mann, der diesen Fortschritt geschafft hat, wurde für diese Hausarbeit ein narratives Interview geführt und ausgewertet. Dazu wurden zunächst drei Hypothesen sowie die Forschungsfrage gebildet, an der sich das Interview orientiert. Um aufzuzeigen warum Bildungsaufsteiger einen erschwerten Weg vor sich haben, wurde für den theoretischen Rahmen die Kapitaltheorie von Pierre Bourdieu gewählt, die anschaulich vermitteln soll, wie die soziale Herkunft den Menschen beeinflusst. Das narrative Interview wurde mit einem jungen Mann geführt, der aus einem familiär benachteiligten Haushalt stammt und in einem sozial schwachen Stadtteil Berlins aufgewachsen ist. Die Auswertung wurde nach dem Verfahren von Schütze durchgeführt.
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