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Er ist jung, anständig und fleißig, er revoltiert ein einziges Mal, und er bezahlt dafür mit seinem Leben. Marcus Messner beginnt 1951 sein Studium am konservativen College von Winesburg in Ohio. Während der Koreakrieg ins zweite Jahr geht, durchlebt Marcus eine Geschichte, die von Unerfahrenheit handelt, von Widerstand, Sex, Mut und Irrtum. Kaum ist er im College, kommt es zu einem ersten, ihn völlig verstörenden Erlebnis mit einem fragilen jungen Mädchen, und er begegnet einer Form der Diskriminierung, die ihn empört. Wider Willen wird Marcus zum Rebellen, gegen seine Kommilitonen, aber auch…mehr

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Produktbeschreibung
Er ist jung, anständig und fleißig, er revoltiert ein einziges Mal, und er bezahlt dafür mit seinem Leben. Marcus Messner beginnt 1951 sein Studium am konservativen College von Winesburg in Ohio. Während der Koreakrieg ins zweite Jahr geht, durchlebt Marcus eine Geschichte, die von Unerfahrenheit handelt, von Widerstand, Sex, Mut und Irrtum. Kaum ist er im College, kommt es zu einem ersten, ihn völlig verstörenden Erlebnis mit einem fragilen jungen Mädchen, und er begegnet einer Form der Diskriminierung, die ihn empört. Wider Willen wird Marcus zum Rebellen, gegen seine Kommilitonen, aber auch gegen seinen Vater - und er bleibt hartnäckig bis zum bitteren Ende.
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Autorenporträt
Philip Roth wurde 1933 in Newark, New Jersey, geboren und starb 2018 in New York City. 1998 erhielt er für Amerikanisches Idyll den Pulitzerpreis. Ebenfalls 1998 wurde ihm im Weißen Haus die National Medal of Arts verliehen, und 2001 erhielt er die höchste Auszeichnung der American Academy of Arts and Letters, die Gold Medal, mit der unter anderem John Dos Passos, William Faulkner und Saul Bellow ausgezeichnet worden sind. Er hat zweimal den National Book Award und den National Book Critics Circle Award erhalten, dreimal den PEN/Faulkner Award und außerdem den PEN/Nabokov Award und den PEN/Saul Bellow Award. Bei Hanser erschienen zuletzt u.a. Das sterbende Tier (Roman, 2003), Shop Talk (Ein Schriftsteller, seine Kollegen und ihr Werk, 2004), Jedermann (Roman, 2006), Mein Leben als Mann (Roman, Neuausgabe 2007), Eigene und fremde Bücher, wiedergelesen (2007), Exit Ghost (Roman, 2008), Empörung (Roman, 2009), Portnoys Beschwerden (Neuübersetzung, 2009), Die Demütigung (2010) und Nemesis (2011), außerdem 2018 in Neuausgaben die Romane Amerikanisches Idyll, Der menschliche Makel und Verschwörung gegen Amerika sowie Mein Leben als Sohn.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

In seinem jüngsten Roman "Empörung" entwickelt Philip Roth eine Geschichte, die sich in ihrer unentrinnbaren Zwangsläufigkeit geradezu zur klassischen Tragödie auswächst, stellt Gustav Seibt fest. Detailliert fasst der Rezensent die Geschichte des jüdischen Studenten Marcus Messner zusammen, der, um sich von erdrückender väterlicher Fürsorge zu befreien, in ein christliches College geht, aus dem er, als er sich gegen die zwangsweise verordnete Frömmigkeit auflehnt, rausgeworfen wird. Daraus folgt mit "uhrwerkhafter" Notwendigkeit, dass Marcus in den Koreakrieg eingezogen wird, wo er kurz darauf umkommt, so Seibt weiter. Er preist die "Meisterschaft", mit der der amerikanische Autor die äußerst düstere, dichte Atmosphäre des Romans entwickelt und zeigt sich beeindruckt, wie plausibel Roth seine Tragödie mit einer historischen "Diagnose" verknüpft. Denn nach Roth entsteht die tragische Kausalität, der Marcus zum Opfer fällt, aus historischen Bedingungen heraus, die "offenkundig wiederkehren können", so der Rezensent.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.03.2009

Blick zurück im Zorn
"Empörung": Philip Roth auf der Höhe seiner Kunst

Von Felicitas von Lovenberg

Die Produktivität von Philip Roth, der in dieser Woche seinen sechsundsiebzigsten Geburtstag gefeiert hat, ist größer denn je. Kaum ist sein neuer Roman, "Empörung", erschienen, da hat er bereits den nächsten fertig und kündigt auch schon den darauffolgenden an (F.A.Z. vom 28. Februar). Doch während er sich in drei seiner vier letzten Romane - "Das sterbende Tier", "Jedermann" und "Exit Ghost" - so radikal wie erbittert mit dem Alter auseinandergesetzt hat, kehrt er in seinem aktuellen Werk in die fünfziger Jahre Amerikas und damit auch in die Zeit seiner Jugend zurück.

Im zweiten Jahr des Korea-Kriegs, 1951, nimmt Marcus Messner, genannt "Markie", einziger Sohn eines koscheren Metzgers aus Newark, sein Studium am College von Winesburg, Ohio auf - ein Schauplatz, den Roth sich von Sherwood Andersons berühmtem gleichnamigen Kurzgeschichtenzyklus von 1919 entliehen hat. Zunächst hatte sich Markie, ein begeisterter Student mit Bestnoten, am College seiner Heimatstadt eingeschrieben, aber als sein Vater Liebe und Fürsorge immer mehr mit einer überängstlichen Kontrollsucht verwechselt, wird ihm klar, dass er fort muss: "Ich verließ das College, weil mein Vater plötzlich den Glauben daran verloren hatte, dass ich auch nur allein die Straße überqueren konnte."

Wie sich herausstellt, wechselt er mit dem Ort nur das Überwachungssystem. Das College in Winesburg ist erzkonservativ, dort wird nicht nur die Anwesenheit der Studenten im wöchentlichen Pflichtgottesdienst überprüft, sondern auch die politisch-bürgerliche Gesinnung steht unter Beobachtung. Wer sich hier keiner Verbindung anschließt, keinen Mannschaftssport treibt, keine Freunde hat, macht sich verdächtig. Und Marcus, der gute Sohn, der "alles richtig machen" will, der von Kindesbeinen an beim Ausnehmen des Geflügels gelernt hat, dass auch ekelhafte und widerliche Arbeit getan werden muss, der seinem Vater nicht auf der Tasche liegen und seiner Mutter keinen Kummer machen will, dieser Markie, der bis zu diesem, seinem neunzehnten Lebensjahr, von sich selbst sagt, dass sein "großes Talent" darin besteht, "mit allem zufrieden zu sein", versteht die plötzlich gegen ihn gerichtete Welt nicht mehr. Längst hat ihn die panische Sorge des Vaters angesteckt, sein Sohn könnte irgendwo hingehen, wo er getötet wird. Umso mehr lockt die Gefahr, etwa in Gestalt der so berauschend wie verstörend freizügigen Kommilitonin Olivia, die bereits einen Selbstmordversuch und Alkoholentzug hinter sich hat.

Höhepunkt des Romans, den man in seiner unerbittlichen Steigerung auf das Unerhörte zu eher eine Novelle nennen möchte, ist eine Auseinandersetzung zwischen Marcus und dem Dean des College, der ihn wegen seines Einsiedlertums, seiner Zimmerwahl (auf der Flucht vor rücksichtslosen Zimmergenossen ist er in die schäbigste Bleibe des Campus gezogen) und seiner Gottesdienstverweigerung befragt. Marcus spürt die Vorwürfe hinter den Fragen, doch statt klein beizugeben und die Antworten zu geben, die der Dekan hören will, redet er sich in eine Verteidigungsrage - trotz der Vorahnung, die ihn ständig begleitet: "Man wird mich aus dem College werfen, dachte ich. Weil ich zu oft umgezogen bin, wird man mich auffordern, Winesburg zu verlassen. Darauf läuft das hier hinaus. Rausgeworfen, eingezogen, nach Korea geschickt und dort getötet." Was Markie antreibt, der sich mit jeder aufbrausenden, todesmutig aufrichtigen Antwort um Kopf und Kragen zu reden scheint, ist die Stimme in seinem Kopf, die ein chinesisches Revolutionslied aus Schulzeiten schmettert, in dem "das schönste aller Worte" ertönt: "Empörung".

Hier stimmt jeder Satz, jede Szene, jede Figur - mit Ausnahme vielleicht von Olivia, der Roth etwas viel Schicksal aufbürdet. Und doch zeigt sich gerade an Markies Verhältnis zu ihr die ganze Sehnsucht, die Jugend und damit die Tragik dieses vor Überzeugungen, Hoffnungen und Hormonen schier berstenden Helden, der sein Leben tatsächlich im Korea-Krieg lassen muss und uns die Geschichte seines letzten Jahres aus dem Totenreich erzählt. Vom College fliegt er nicht, weil er einmal mit Olivia erwischt wird, auch nicht wegen des albernen Höschenklaus, zu dem sich einige Studenten zusammenrotten, sondern weil er einen Stellvertreter anheuert, der für ihn den Gottesdienst absolviert - und auffliegt.

"Empörung" ist die Chronik eines sinnlosen Todes, ein Totentanz zwischen Schlachthaus und Schlachtfeld, die Geschichte eines verstoßenen Sohnes, das Porträt eines bis zur Heuchelei angepassten Amerikas und einer Gesellschaft, die an ihrer Selbstgerechtigkeit zu ersticken droht. Man kann in diesem subtil gewebten Meisterwerk eine Parabel auf die Ära von George W. Bush sehen, eine grandiose Reprise von "Portnoys Beschwerden" oder einfach den großen Roman eines Meisters, der im Alter nicht vergessen hat, wie es sich anfühlt, jung zu sein.

Philip Roth: "Empörung". Roman. Aus dem Amerikanischen von Werner Schmitz. Hanser Verlag, München 2009. 201 S., geb., 17,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Ein furioser Roman." Der Spiegel, 02.02.09

"Roths Bücher strotzen vor Intelligenz, sie sind voll narrativer Ironie, sie haben Drive. Das alles ist in den 200 Seiten von "Empörung" noch einmal in bewundernswerter Weise enthalten." Peter Michalzik, Frankfurter Rundschau, 04.02.09

"... gleicht einem Nachruf auf die Ära Bush - dicht gefügt wie eine klassische Novelle und unaufhaltsam wie eine Schicksalstragödie." Gustav Seibt, Süddeutsche Zeitung, 04.02.09

"Zwei Jahre, 200 Seiten, das ist kurz, aber da ist alles drin." Peter Michalzik, Frankfurter Rundschau, 04.02.09

"Philip Roth schreibt mit 75 Jahren besser denn je. Einmal mehr gelingt es ihm, in einer Nußschale ein typisch amerikanisches Milieu in all seinen Facetten darzustellen. " Manfred Pabst, Neue Zürcher Zeitung, 01.02.09

"Mit welcher Wut, welcher Empörung Roth da wieder anschreibt gegen die Welt ..." Elmar Krekeler, Welt am Sonntag, 01.02.09

"Dieser Roman ... hat die Energie, die Frische, ja nicht zuletzt die Empörung eines großen Erzählers in seinen besten Jahren. Und dazu den Witz." Uwe Wittstock, Die Welt, 07.02.09

"Philip Roth auf der Höhe seiner Kunst! ... Man kann in diesem subtil gewebten Meisterwerk eine Parabel auf die Ära von George W. Bush sehen, eine grandiose Reprise von "Portnoys Beschwerden" oder einfach den großen Roman eines Meisters, der im Alter nicht vergessen hat, wie es sich anfühlt, jung zu sein." Felicitas von Lovenberg, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.03.09

"Ein neues Meisterwerk des großen amerikanischen Erzählers." Jacques Schuster, Die Welt, 27.06.09
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"Es ist eine Geschichte über Diskriminierung, sexuelle Eskapaden und Genussucht, die uns von Schauspieler Joachim Schönfeld mit Verve vorgetragen wird."