Die Mikrofinanzierung hat sich im Laufe des letzten Vierteljahrhunderts in Indien in verschiedenen Formen und mit unterschiedlichem Erfolg entwickelt. Eine dieser Formen der Mikrofinanzierung war die Entwicklung der Selbsthilfebewegung. Auf der Grundlage des Konzepts der "Selbsthilfe" haben sich kleine Gruppen von Frauen zu Gruppen von zehn bis zwanzig Personen zusammengeschlossen und betreiben ein Geschäftsmodell, bei dem das Sparen im Vordergrund steht und die Ersparnisse der Mitglieder zur Finanzierung von Darlehen verwendet werden. Die Ergebnisse dieser Selbsthilfegruppen (SHGs) sind vielversprechend und stehen im Mittelpunkt intensiver Untersuchungen, da sie sich als wirksame Methode zur Armutsbekämpfung erweisen. Dieses Papier untersucht das SHG-Betriebsmodell, den heutigen Stand der SHGs, ihre Auswirkungen auf die Zivilgesellschaft und wie sie in Zukunft unterstützt werden müssen. Das Aufkommen von SHGs und formelleren SHG-Verbänden in Verbindung mit der Verknüpfung von SHGs mit Banken hat diese Form der Mikrofinanzierung neben den Mikrofinanzinstitutionen (MFI) zu einer dominierenden Form gemacht. Das politische Umfeld in Indien war für das Wachstum des Mikrofinanzsektors in Indien äußerst förderlich.